Episode #34: Bart Moeyaert („Morris“)
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Zu einem Werkgespräch traf sich Katharina Borchardt im Dezember in Lüneburg mit Bart Moeyaert, der auf einer Lesereise durch Deutschland sein neuestes Kinderbuch Morris. Der Junge der den Hund sucht (Hanser) vorstellte. Passend zur Jahreszeit, erzählt die Wintergeschichte von Morris, der aufgrund trauriger Ereignisse bei seiner Oma lebt, die wiederum eine lebhafte Hündin namens Houdini besitzt. Ähnlich wie der gleichnamige Entfesselungskünstler können sie keine Ketten halten, wenn es um ihre Freiheit geht. Regelmäßig büxt sie aus, was dazu führt, dass Morris sich auf die Suche in die gefahrenvolle Bergwelt begeben muss. Dabei gerät in einen Schneesturm und hat denkwürdige Begegnungen mit Natur und Mensch, bevor am Ende doch alles gut wird.
Obwohl sich Bart Moeyaert mit seinen Kinder- und Jugendbüchern einen Namen gemacht hat und für seine Werke zahlreiche renommierte Preise erhielt, darunter den mit 500.000 € dotierten Astrid Lindgren Memorial Award, sieht er sich in erster Linie als Autor für alle Generationen und vielfältige Genres. Zu seinem umfangreichen Schaffen zählen ebenso Romane, Gedichte und Theaterstücke, zuletzt die autobiografische Erzählung Een ander leven (Privé-domein), das seiner Mutter gewidmet ist. Als jüngster von sieben Brüdern begann er schon früh mit dem Schreiben und gab sein Debüt bereits vor vierzig Jahren mit Leander, Liselot und die Liebe (Gecko), das auf seinen Tagebuchaufzeichnungen als Jugendlicher beruht. Auch von seinem Roman Graz (Luftschacht), der Geschichte des Apothekers Eichler, ist in dem Podcast die Rede, bevor Bart Moeyaert Ausschnitte aus dem autobiografisch inspirierten Kinderbuch Brüder (Hanser) vorträgt. Seine Themen hätten immer etwas mit dem zu tun, was er selbst erlebt habe, berichtet der Autor. Häufig handeln sie von Verlusten und Außenseitern, wobei er stets Lösungen aufzeige, besser mit den Herausforderungen dieser Welt umzugehen, wie die Jury des Astrid Lindgren Memorial Awards anerkennend feststellte. Die Ruhe zum Schreiben findet Bart Moayaert, der in Brügge geboren wurde und lange in Antwerpen lebte, mittlerweile im ländlichen Kalmthout. Als notorischer Frühaufsteher mache er nach einer Tasse Kaffee („nicht mehr!“) gerne einen Spaziergang durch seinen Garten, um sich dann in seinem Arbeitszimmer ans Werk zu machen, „während der Rest der Welt noch wach wird“.
Kopje Koffie. Der niederländisch-flämische Bücherpodcast
von der Niederländischen Botschaft in Berlin und der Niederländischen Stiftung für Literatur in Amsterdam in Kooperation mit Flanders Literature Antwerpen und der Vertretung von Flandern.
Episode #34
mit Bart Moeyaert und Katharina Borchardt (Moderation).
Produktion
ARTEFAKT Kulturkonzepte im Auftrag von Flanders Literature Antwerpen und der Vertretung von Flandern, Berlin © 2025.
Autor & Werke
Bart Moeyaert: Morris. Der Junge, der den Hund sucht. Mit Illustrationen von Sebastiaan Van Doninck. Übersetzung von Bettina Bach. Hanser. 64 Seiten. 15,00 €. ISBN 978-3-446-28117-2. Erscheinungstermin: 1.10.2024.
Bart Moeyaert: Brüder. Der Älteste, der Stillste, der Echteste, der Fernste, der Liebste, der Schnellste und ich. Übersetzung von Mirjam Pressler. 168 Seiten. 16,00 €. ISBN 978-3-446-20790-5. Erscheinungstermin: 05.08.2006.
Informationen des Hanser Verlags zu Bart Moeyaert und weiteren Werken.
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