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Nothilfe in Syrien – Gewalt und Verzweiflung im Lager al-Hol
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Ein Zeltlager mitten in der Wüste: überall liegt Staub, die Sicherheitskräfte sind stark bewaffnet, Zäune begrenzen die Ränder. “Während meiner Einsätze für Ärzte ohne Grenzen habe ich selten eine bedrückendere Lage erlebt als in al-Hol”, erinnert sich Christoph Hey.
Hey arbeitete als Projektkoordinator in dem Geflüchtetencamp im Nordosten Syriens nahe der Grenze zum Irak. Das Lager ist alles andere als gewöhnlich: Den rund 53.000 Bewohner:innen wird eine Verbindung zum “Islamischen Staat” nachgesagt. 11.000 der Bewohner:innen gelten als besonders radikal. Sie stammen aus mehr als 60 Ländern, darunter auch aus Deutschland. Die Bedingungen in dem Lager – das mehr ein Freiluftgefängnis ist – sind katastrophal. Unsere Teams leisten auch dort Hilfe, denn jeder Mensch hat das Grundrecht auf medizinische Versorgung.
Für die Bewohner:innen ist der Alltag in al-Hol von Gewalt geprägt. Im Jahr 2021 kamen 79 Kinder im Lager ums Leben. Die Verantwortung für die menschenunwürdigen Bedingungen tragen viele. “Es gibt keine einfache Lösung”, sagt Christoph Hey. “Solange aber das Lager existiert, müssen die lokalen Behörden den Zugang der Menschen zu medizinischer Behandlung sicherstellen.”
Der Projektkoordinator berichtet im Podcast von der Herausforderung, unter einer permanent schwierigen Sicherheitslage Hilfe zu leisten und zu der Bevölkerung im Lager Vertrauen aufzubauen. “Dass unsere Teams trotz der Gefahren zu den Bewohner:innen Kontakt suchen und sie behandeln, ist eine große Leistung”, sagt Hey. “Das hat mich außerordentlich beeindruckt.”
Zudem spricht Florian Westphal, der Geschäftsführer der Hilfsorganisation “Save the Children”, über die besondere Lage der Kinder in al-Hol und die Schritte, die zu ihrer Rettung notwendig sind. “Es muss alles dafür getan werden, damit die Rechte der Kinder geschützt werden.”
Im November 2022 veröffentlichte Ärzte ohne Grenzen den Bericht „Between two fires: danger and desperation in Syria’s al-Hol camp”. Dieser ist hier verfügbar:
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/sites/default/files/2022-11/Report-Syria-Al-Hol-Camp-2022.pdf
Mehr über unsere Hilfe in Syrien:
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/unsere-arbeit/einsatzlaender/syrien
Mehr über Save the Children:
https://www.savethechildren.de
Die weltweite Nothilfe von Ärzte ohne Grenzen ist nur möglich durch private Spenden. Wir freuen uns, wenn Sie uns unterstützen: www.msf.de/spenden. Für Fragen, Kritik oder Themenwünsche schreiben Sie uns gern unter notaufnahme@aerzte-ohne-grenzen.de.
Dieser Podcast wurde im Auftrag von Ärzte ohne Grenzen e.V. in Zusammenarbeit mit Christian Conradi produziert. Redaktion und Projektleitung: Sebastian Bähr, Yvonne Beckers und Nina Banspach. Moderation, Aufnahme, Schnitt und Produktion: Christian Conradi. V. i. S. d. P. Jannik Rust, Ärzte ohne Grenzen e. V., Schwedenstr. 9, 13359 Berlin.
Bild: Sebastian Gabsch
51 episodios
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Ein Zeltlager mitten in der Wüste: überall liegt Staub, die Sicherheitskräfte sind stark bewaffnet, Zäune begrenzen die Ränder. “Während meiner Einsätze für Ärzte ohne Grenzen habe ich selten eine bedrückendere Lage erlebt als in al-Hol”, erinnert sich Christoph Hey.
Hey arbeitete als Projektkoordinator in dem Geflüchtetencamp im Nordosten Syriens nahe der Grenze zum Irak. Das Lager ist alles andere als gewöhnlich: Den rund 53.000 Bewohner:innen wird eine Verbindung zum “Islamischen Staat” nachgesagt. 11.000 der Bewohner:innen gelten als besonders radikal. Sie stammen aus mehr als 60 Ländern, darunter auch aus Deutschland. Die Bedingungen in dem Lager – das mehr ein Freiluftgefängnis ist – sind katastrophal. Unsere Teams leisten auch dort Hilfe, denn jeder Mensch hat das Grundrecht auf medizinische Versorgung.
Für die Bewohner:innen ist der Alltag in al-Hol von Gewalt geprägt. Im Jahr 2021 kamen 79 Kinder im Lager ums Leben. Die Verantwortung für die menschenunwürdigen Bedingungen tragen viele. “Es gibt keine einfache Lösung”, sagt Christoph Hey. “Solange aber das Lager existiert, müssen die lokalen Behörden den Zugang der Menschen zu medizinischer Behandlung sicherstellen.”
Der Projektkoordinator berichtet im Podcast von der Herausforderung, unter einer permanent schwierigen Sicherheitslage Hilfe zu leisten und zu der Bevölkerung im Lager Vertrauen aufzubauen. “Dass unsere Teams trotz der Gefahren zu den Bewohner:innen Kontakt suchen und sie behandeln, ist eine große Leistung”, sagt Hey. “Das hat mich außerordentlich beeindruckt.”
Zudem spricht Florian Westphal, der Geschäftsführer der Hilfsorganisation “Save the Children”, über die besondere Lage der Kinder in al-Hol und die Schritte, die zu ihrer Rettung notwendig sind. “Es muss alles dafür getan werden, damit die Rechte der Kinder geschützt werden.”
Im November 2022 veröffentlichte Ärzte ohne Grenzen den Bericht „Between two fires: danger and desperation in Syria’s al-Hol camp”. Dieser ist hier verfügbar:
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/sites/default/files/2022-11/Report-Syria-Al-Hol-Camp-2022.pdf
Mehr über unsere Hilfe in Syrien:
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/unsere-arbeit/einsatzlaender/syrien
Mehr über Save the Children:
https://www.savethechildren.de
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