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Die Welt schaut weg – Unrecht mit System in libyschen Lagern
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Eine junge Mutter liegt auf einer feuchten Matte in einer überfüllten Zelle. Erst vor ein paar Tagen hatte sie einen Kaiserschnitt, ihr Neugeborenes ist neben ihr in einer dreckigen Decke eingewickelt. Es ist der erste Besuch unserer politischen Referentin Marie von Manteuffel in einem libyschen Internierungslager - sie wird ihn nie vergessen.
Viele Geflüchtete können von diesen Schreckensorten berichten: Im zerrütteten Bürgerkriegsland Libyen existieren zahlreiche solcher Lager, die von staatlichen Stellen, Milizen oder Menschenhändlern kontrolliert werden. Tausende Schutzsuchende werden hier unter katastrophalen Bedingungen festgehalten – sie haben weder Zugang zu medizinischer Versorgung noch zu einem rechtsstaatlichen Verfahren. Folter, Gewalt und sexueller Missbrauch sind an der Tagesordnung, Gefangenschaft und Erpressung werden als Geschäftsmodell betrieben. Marie von Manteuffel besuchte während ihres sechsmonatigen Einsatzes diese Lager immer wieder. Sie versuchte dort, Inhaftierte zu schützen und wenn möglich, sie herauszuholen. Schwangere Frauen, unbegleitete Minderjährige oder Menschen mit Krankheiten waren dabei ihr Fokus. Im „Notaufnahme“-Podcast spricht Marie von der Kriminalisierung der Geflüchteten in Libyen, der Mitverantwortung Europas für ihre Lage und den komplizierten Wegen, die Menschen zu befreien. “Selbst, wenn wir die Geflüchteten aus den Lagern herausbekommen, ist völlig unklar, was dann mit ihnen passiert”, sagt Marie. “Oft hängen wir uns dann verzweifelt ans Telefon, um irgendwo ihre Aufnahme zu ermöglichen."
Wer mehr erfahren möchte: Mit der Situation in Libyen haben wir uns bereits in der „Notaufnahme“-Folge „In libyschen Lagern - Helfen durch Zuhören“ beschäftigt. Unsere Psychotherapeutin Kristin Pelzer hatte darin erklärt, wie man trotz großer Hürden psychosoziale Hilfe für die Menschen hinter Gittern leisten kann.
Die weltweite Nothilfe von Ärzte ohne Grenzen ist nur möglich durch private Spenden. Wir freuen uns, wenn Sie uns unterstützen: www.msf.de/spenden. Für Fragen, Kritik oder Themenwünsche schreiben Sie uns gern unter redaktion@aerzte-ohne-grenzen.de. Dieser Podcast wurde im Auftrag von Ärzte ohne Grenzen e.V. in Zusammenarbeit mit der Viertausendhertz GmbH produziert. Redaktion und Projektleitung: Christina Böhrer und Yvonne Beckers. Aufnahme, Schnitt und Produktion: Christian Conradi. V. i. S. d. P. Jannik Rust, Ärzte ohne Grenzen e. V., Schwedenstr. 9, 13359 Berlin.
51 episodios
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Eine junge Mutter liegt auf einer feuchten Matte in einer überfüllten Zelle. Erst vor ein paar Tagen hatte sie einen Kaiserschnitt, ihr Neugeborenes ist neben ihr in einer dreckigen Decke eingewickelt. Es ist der erste Besuch unserer politischen Referentin Marie von Manteuffel in einem libyschen Internierungslager - sie wird ihn nie vergessen.
Viele Geflüchtete können von diesen Schreckensorten berichten: Im zerrütteten Bürgerkriegsland Libyen existieren zahlreiche solcher Lager, die von staatlichen Stellen, Milizen oder Menschenhändlern kontrolliert werden. Tausende Schutzsuchende werden hier unter katastrophalen Bedingungen festgehalten – sie haben weder Zugang zu medizinischer Versorgung noch zu einem rechtsstaatlichen Verfahren. Folter, Gewalt und sexueller Missbrauch sind an der Tagesordnung, Gefangenschaft und Erpressung werden als Geschäftsmodell betrieben. Marie von Manteuffel besuchte während ihres sechsmonatigen Einsatzes diese Lager immer wieder. Sie versuchte dort, Inhaftierte zu schützen und wenn möglich, sie herauszuholen. Schwangere Frauen, unbegleitete Minderjährige oder Menschen mit Krankheiten waren dabei ihr Fokus. Im „Notaufnahme“-Podcast spricht Marie von der Kriminalisierung der Geflüchteten in Libyen, der Mitverantwortung Europas für ihre Lage und den komplizierten Wegen, die Menschen zu befreien. “Selbst, wenn wir die Geflüchteten aus den Lagern herausbekommen, ist völlig unklar, was dann mit ihnen passiert”, sagt Marie. “Oft hängen wir uns dann verzweifelt ans Telefon, um irgendwo ihre Aufnahme zu ermöglichen."
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Die weltweite Nothilfe von Ärzte ohne Grenzen ist nur möglich durch private Spenden. Wir freuen uns, wenn Sie uns unterstützen: www.msf.de/spenden. Für Fragen, Kritik oder Themenwünsche schreiben Sie uns gern unter redaktion@aerzte-ohne-grenzen.de. Dieser Podcast wurde im Auftrag von Ärzte ohne Grenzen e.V. in Zusammenarbeit mit der Viertausendhertz GmbH produziert. Redaktion und Projektleitung: Christina Böhrer und Yvonne Beckers. Aufnahme, Schnitt und Produktion: Christian Conradi. V. i. S. d. P. Jannik Rust, Ärzte ohne Grenzen e. V., Schwedenstr. 9, 13359 Berlin.
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