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Das Ende des ersten Jahrtausends (28)
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Man weiß über das Leben der Juden in der Levante aus der Zeit ab dem Ende des siebten Jahrhunderts verblüffend viel. Und das tut man durch den schönen Umstand, dass man im Judentum Schriftstücke, auf denen Gott erwähnt wird, nicht wegwerfen darf. Man sammelt sie, wenn sie unleserlich werden, in sogenannten Genizot – in Lagern. Man darf sie nur vernichten, wenn sie wirklich komplett kaputt sind, und dann muss man sie feierlich begraben. In Kairo fand man vor knapp 200 Jahren so eine Geniza, die Schriften bis zurück zum siebten Jahrhundert versammelte, wahre Berge, und zwar vom Einkaufszettel, der mit gläubigen Wünschen eröffnet war, über Briefe, Amtsschriftstücke und so fort. Und so konnte man ganz gut rekonstruieren, wie es den Juden ging. Und das war, Überraschung, eher so die Achterbahnfahrt. Mal toll, mal furchtbar. Aber naja, keine große Neuigkeit, oder? Genau diese Achterbahnfahrt im Wohlergehen der Juden ist wahrscheinlich die einzige wirkliche Konstante, die dieses Volk kennt, egal an welchem Ort und zu welcher Zeit. Schon lange vorher hatten ja die Christen, unsere Region besetzt gehalten – und so war zum Zeitpunkt der Islamisierung die Judenheit sowieso schon enorm geschwächt, die meisten waren ausgewandert, einige wenige sogar übergetreten, und nur ein kleiner Teil des einst mächtigen Volks krallte sich noch mit letzter Kraft an seine Herkunftserde. Verschwindend wenige, auch im Verhältnis, wenn man bedenkt, dass Juden einst über 90% der Menschen in dieser Region stellten – aber sie waren da. Unsere Region ist immer noch die einzige Region auf der Welt, wo die Urbevölkerung seit tausenden Jahren bis heute unverändert nicht nur ohne Unterbrechung anzutreffen ist, sondern eben auch die uralte angestammte Sprache UND die Ursprungsreligion bis in die heutige Zeit hinein bewahrt hat. Damit geht dieser Podcast in eine längere Winterpause. Die nächste Folge erscheint im Laufe des Frühlings. Bleiben Sie uns gewogen! Eine Produktion von Mena-Watch. Der unabhängige Nahost-Thinktank veröffentlicht täglich Nachrichten sowie Analysen und Kommentare renommierter Experten und Autoren zu aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten und Nordafrika. Ein Team von Politikwissenschaftlern, Historikern und Autoren garantiert die inhaltliche Substanz und Faktentreue jeder einzelnen Veröffentlichung. Mehr dazu auf mena-watch.com.
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Man weiß über das Leben der Juden in der Levante aus der Zeit ab dem Ende des siebten Jahrhunderts verblüffend viel. Und das tut man durch den schönen Umstand, dass man im Judentum Schriftstücke, auf denen Gott erwähnt wird, nicht wegwerfen darf. Man sammelt sie, wenn sie unleserlich werden, in sogenannten Genizot – in Lagern. Man darf sie nur vernichten, wenn sie wirklich komplett kaputt sind, und dann muss man sie feierlich begraben. In Kairo fand man vor knapp 200 Jahren so eine Geniza, die Schriften bis zurück zum siebten Jahrhundert versammelte, wahre Berge, und zwar vom Einkaufszettel, der mit gläubigen Wünschen eröffnet war, über Briefe, Amtsschriftstücke und so fort. Und so konnte man ganz gut rekonstruieren, wie es den Juden ging. Und das war, Überraschung, eher so die Achterbahnfahrt. Mal toll, mal furchtbar. Aber naja, keine große Neuigkeit, oder? Genau diese Achterbahnfahrt im Wohlergehen der Juden ist wahrscheinlich die einzige wirkliche Konstante, die dieses Volk kennt, egal an welchem Ort und zu welcher Zeit. Schon lange vorher hatten ja die Christen, unsere Region besetzt gehalten – und so war zum Zeitpunkt der Islamisierung die Judenheit sowieso schon enorm geschwächt, die meisten waren ausgewandert, einige wenige sogar übergetreten, und nur ein kleiner Teil des einst mächtigen Volks krallte sich noch mit letzter Kraft an seine Herkunftserde. Verschwindend wenige, auch im Verhältnis, wenn man bedenkt, dass Juden einst über 90% der Menschen in dieser Region stellten – aber sie waren da. Unsere Region ist immer noch die einzige Region auf der Welt, wo die Urbevölkerung seit tausenden Jahren bis heute unverändert nicht nur ohne Unterbrechung anzutreffen ist, sondern eben auch die uralte angestammte Sprache UND die Ursprungsreligion bis in die heutige Zeit hinein bewahrt hat. Damit geht dieser Podcast in eine längere Winterpause. Die nächste Folge erscheint im Laufe des Frühlings. Bleiben Sie uns gewogen! Eine Produktion von Mena-Watch. Der unabhängige Nahost-Thinktank veröffentlicht täglich Nachrichten sowie Analysen und Kommentare renommierter Experten und Autoren zu aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten und Nordafrika. Ein Team von Politikwissenschaftlern, Historikern und Autoren garantiert die inhaltliche Substanz und Faktentreue jeder einzelnen Veröffentlichung. Mehr dazu auf mena-watch.com.
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