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Klage des Gottesvolkes (3)
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Israel hat schreckliche Zeiten durchlebt. Die heilige Stadt Jerusalem war zerstört, der Tempel niedergebrannt. In Trümmern lag alles, was dem Volk lieb und teuer war. Da drängte sich die Frage auf: Hat uns Gott verlassen? Hat er uns vergessen? Will er uns bestrafen?
Wie können wir unsere Lebenserfahrungen mit Gott zusammenbringen? Wenn es uns gut geht, wenn alles glatt geht, haben wir einen liebenden Gott.
Und wie ist es, wenn Schreckliches geschieht? Ein Unfall, bei dem jemand zu Schaden kommt; eine Naturkatastrophe, bei der viele Menschen sterben; eine unheilbare Krankheit,
wenn plötzlich ein junger Mensch stirbt? Ist das dann eine Strafe Gottes? Können wir, dürfen wir, wollen wir an einen strafenden Gott glauben?
Ein zorniger Gott
Der Prophet Jesaja ist davon überzeugt, dass Gott zornig ist. Und er weiß, Gott hat allen Grund dazu. Das Volk Israel, das Volk Gottes, hatte sich immer wieder von Gott abgewandt.
Jesaja ist davon überzeugt, dass der liebende Gott auch zornig sein kann. Und er sieht in dem, wie die Babylonier das Volk geknechtet und das Land verwüstet haben, eine Strafe Gottes. Im gehörten Bibelabschnitt drängt der Prophet Gott, helfend einzugreifen. „Du bist doch unser Vater.“ Mit anderen Worten: „Du kannst uns doch nicht in Stich lassen. Du kannst doch nicht zulassen, dass unsere Feinde uns so demütigen.“
Als die Corona- Pandemie die Menschheit erschütterte, stellten sich auch viele die Frage: Ist das eine Strafe Gottes? Viele meinten: So dürfe man nicht denken. Jesaja denkt so: Gott zürnt und straft. Ist dieses Denken alttestamentlich, altmodisch und überholt?
Jesus wurde einmal, angesichts eines Blinden, gefragt: Hat der Kranke gesündigt oder seine Eltern? Jesus sagte: Weder er noch seine Eltern. An ihm soll die Herrlichkeit Gottes offenbar werden. Jesus hat ihn geheilt. Somit hat der Blinde die Barmherzigkeit Gottes erlebt. Doch nicht jede Krankheits- oder Leidensgeschichte hat so ein Happyend.
Wie viele Menschen stecken heute in einer ziemlich aussichtslosen Situation. Manche fragen: Gott, wie kannst du das zulassen?“ Andere bringen das, was ihnen widerfährt, nicht mit Gott in Verbindung. Jesus und die Verfasser biblischer Texte sind der Überzeugung, alles, was in dieser Welt geschieht, hat mit Gott zu tun. So wie wir leben, als Kinder Gottes, können wir unserem himmlischen Vater Freude bereiten oder seinen Zorn erregen.
Nicht erst Jesus hat uns im „Vater unser“ Gott als lieben, fürsorglichen Gott vor Augen gestellt. Auch im Alten Testament wird Gott schon mehrmals als Vater bezeichnet.
Ein väterlicher Gott
Ich weiß nicht, welch eine Beziehung Sie zu Ihrem Vater haben oder hatten. Nicht alle Väter werden ihrer Verantwortung gerecht. Grundsätzlich ist ein Vater, neben der Mutter, für das Wohl seiner Kinder verantwortlich. Und wohl alle Väter werden sich eingestehen, auch wenn sie sehr engagierte und verantwortungsvolle Väter sind, dass sie auch manches versäumt und falsch gemacht haben. Unser Versagen als Vater oder Mutter kann ja viele verschiedene Facetten haben. Wir können Kinder vernachlässigen, ihnen zu wenig Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Wir können zu streng sein, zu viel verbieten, weil wir ängstlich sind, ihnen zu wenig zutrauen oder keine Lust haben, sich mit ihren Wünschen und Bedürfnissen auseinander zu setzen. Manche Väter sagen zu allem Ja und Amen. Sie lassen alles durchgehen, weil sie allen Konflikten aus dem Weg gehen wollen. Solches Harmoniebedürfnis kommt eher aus einer Haltung der Bequemlichkeit denn aus Liebe. Ein liebender und fürsorglicher Vater muss seinen Kindern auch Grenzen setzen. Nicht weil er ihnen manches Vergnügen nicht gönnen würde, sondern weil er manche Gefährdung besser einschätzen kann als seine Sprösslinge.
Wenn die Bibel, und besonders Jesus, Gott als Vater bezeichnet, dann soll darin betont werden, dass er ein liebender und fürsorglicher Gott ist und dass wir ihm vertrauen können und sollen. Er ist einer, dem das Wohlergehen seiner Kinder am Herzen liegt. Wenn Gott sieht, dass wir durch unseren Egoismus Unheil anrichten und anderen schaden, dann ist ihm das nicht egal.
Paulus schreibt im Brief an die Galater: „Was der Mensch sät, wird er ernten.“ (Gal.6,7) Wer Hass sät, wird Feindschaft ernten. Wer Liebe und Freundlichkeit sät, wird in der Regel solche auch zurückbekommen.
Was bedeutet das für uns?
Der weise König Salomo schrieb schon im Buch der Sprüche: „Wen der Herr liebt, den weist er zurecht, und hat doch Wohlgefallen an ihm wie ein Vater an seinem Sohn.“
Wenn Jesaja Gott daran erinnert: „Du bist doch unser Vater,“ dann appelliert er an sein Vaterherz. Und dann steckt in diesem Appell die Hoffnung: Der Krieg, die Verwüstung, das Leid, das Elend, das Sterben kann doch nicht dein letztes Wort sein. All das Schreckliche kann doch nicht das Letzte sein. All das Schwere und schmerzliche im Leben kann als
Erziehungsmaßnahme Gottes verstanden werden. Jeder Konflikt im Kleinen, bis hin zu den Kriegen zwischen Völkern, kann uns darauf hinweisen, wohin es führt, wenn wir die Liebe verraten. Wenn wir in Stolz oder Rechthaberei andere beherrschen wollen.
Wenn ich das ernst nehme, dass Gott unser Vater ist, dann lebe ich in dem Bewusstsein, dass jeder Mensch auf dieser Erde genauso wichtig und wertvoll ist wie ich.
Hass, Gewalt und Kriege entstehen, wo wir nicht aufrichtig und wertschätzend miteinander umgehen. Die Bibel weiß, dass uns das sehr oft nicht gelingt. Darum haben wir im „Vater unser“ die Bitte: „Vergib uns unsere Schuld“. Das heißt: „Vergib mir meine Schuld und vergib auch dem, der sich an mit schuldig gemacht hat.“
Weil ich berührt bin von diesem liebenden Vaterherzen, will ich niemanden verachten oder verurteilen, sondern lieben und verzeihen. Ich erlebe, da tut sich der Himmel über uns auf.
Autor: Ernst Schwab
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Israel hat schreckliche Zeiten durchlebt. Die heilige Stadt Jerusalem war zerstört, der Tempel niedergebrannt. In Trümmern lag alles, was dem Volk lieb und teuer war. Da drängte sich die Frage auf: Hat uns Gott verlassen? Hat er uns vergessen? Will er uns bestrafen?
Wie können wir unsere Lebenserfahrungen mit Gott zusammenbringen? Wenn es uns gut geht, wenn alles glatt geht, haben wir einen liebenden Gott.
Und wie ist es, wenn Schreckliches geschieht? Ein Unfall, bei dem jemand zu Schaden kommt; eine Naturkatastrophe, bei der viele Menschen sterben; eine unheilbare Krankheit,
wenn plötzlich ein junger Mensch stirbt? Ist das dann eine Strafe Gottes? Können wir, dürfen wir, wollen wir an einen strafenden Gott glauben?
Ein zorniger Gott
Der Prophet Jesaja ist davon überzeugt, dass Gott zornig ist. Und er weiß, Gott hat allen Grund dazu. Das Volk Israel, das Volk Gottes, hatte sich immer wieder von Gott abgewandt.
Jesaja ist davon überzeugt, dass der liebende Gott auch zornig sein kann. Und er sieht in dem, wie die Babylonier das Volk geknechtet und das Land verwüstet haben, eine Strafe Gottes. Im gehörten Bibelabschnitt drängt der Prophet Gott, helfend einzugreifen. „Du bist doch unser Vater.“ Mit anderen Worten: „Du kannst uns doch nicht in Stich lassen. Du kannst doch nicht zulassen, dass unsere Feinde uns so demütigen.“
Als die Corona- Pandemie die Menschheit erschütterte, stellten sich auch viele die Frage: Ist das eine Strafe Gottes? Viele meinten: So dürfe man nicht denken. Jesaja denkt so: Gott zürnt und straft. Ist dieses Denken alttestamentlich, altmodisch und überholt?
Jesus wurde einmal, angesichts eines Blinden, gefragt: Hat der Kranke gesündigt oder seine Eltern? Jesus sagte: Weder er noch seine Eltern. An ihm soll die Herrlichkeit Gottes offenbar werden. Jesus hat ihn geheilt. Somit hat der Blinde die Barmherzigkeit Gottes erlebt. Doch nicht jede Krankheits- oder Leidensgeschichte hat so ein Happyend.
Wie viele Menschen stecken heute in einer ziemlich aussichtslosen Situation. Manche fragen: Gott, wie kannst du das zulassen?“ Andere bringen das, was ihnen widerfährt, nicht mit Gott in Verbindung. Jesus und die Verfasser biblischer Texte sind der Überzeugung, alles, was in dieser Welt geschieht, hat mit Gott zu tun. So wie wir leben, als Kinder Gottes, können wir unserem himmlischen Vater Freude bereiten oder seinen Zorn erregen.
Nicht erst Jesus hat uns im „Vater unser“ Gott als lieben, fürsorglichen Gott vor Augen gestellt. Auch im Alten Testament wird Gott schon mehrmals als Vater bezeichnet.
Ein väterlicher Gott
Ich weiß nicht, welch eine Beziehung Sie zu Ihrem Vater haben oder hatten. Nicht alle Väter werden ihrer Verantwortung gerecht. Grundsätzlich ist ein Vater, neben der Mutter, für das Wohl seiner Kinder verantwortlich. Und wohl alle Väter werden sich eingestehen, auch wenn sie sehr engagierte und verantwortungsvolle Väter sind, dass sie auch manches versäumt und falsch gemacht haben. Unser Versagen als Vater oder Mutter kann ja viele verschiedene Facetten haben. Wir können Kinder vernachlässigen, ihnen zu wenig Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Wir können zu streng sein, zu viel verbieten, weil wir ängstlich sind, ihnen zu wenig zutrauen oder keine Lust haben, sich mit ihren Wünschen und Bedürfnissen auseinander zu setzen. Manche Väter sagen zu allem Ja und Amen. Sie lassen alles durchgehen, weil sie allen Konflikten aus dem Weg gehen wollen. Solches Harmoniebedürfnis kommt eher aus einer Haltung der Bequemlichkeit denn aus Liebe. Ein liebender und fürsorglicher Vater muss seinen Kindern auch Grenzen setzen. Nicht weil er ihnen manches Vergnügen nicht gönnen würde, sondern weil er manche Gefährdung besser einschätzen kann als seine Sprösslinge.
Wenn die Bibel, und besonders Jesus, Gott als Vater bezeichnet, dann soll darin betont werden, dass er ein liebender und fürsorglicher Gott ist und dass wir ihm vertrauen können und sollen. Er ist einer, dem das Wohlergehen seiner Kinder am Herzen liegt. Wenn Gott sieht, dass wir durch unseren Egoismus Unheil anrichten und anderen schaden, dann ist ihm das nicht egal.
Paulus schreibt im Brief an die Galater: „Was der Mensch sät, wird er ernten.“ (Gal.6,7) Wer Hass sät, wird Feindschaft ernten. Wer Liebe und Freundlichkeit sät, wird in der Regel solche auch zurückbekommen.
Was bedeutet das für uns?
Der weise König Salomo schrieb schon im Buch der Sprüche: „Wen der Herr liebt, den weist er zurecht, und hat doch Wohlgefallen an ihm wie ein Vater an seinem Sohn.“
Wenn Jesaja Gott daran erinnert: „Du bist doch unser Vater,“ dann appelliert er an sein Vaterherz. Und dann steckt in diesem Appell die Hoffnung: Der Krieg, die Verwüstung, das Leid, das Elend, das Sterben kann doch nicht dein letztes Wort sein. All das Schreckliche kann doch nicht das Letzte sein. All das Schwere und schmerzliche im Leben kann als
Erziehungsmaßnahme Gottes verstanden werden. Jeder Konflikt im Kleinen, bis hin zu den Kriegen zwischen Völkern, kann uns darauf hinweisen, wohin es führt, wenn wir die Liebe verraten. Wenn wir in Stolz oder Rechthaberei andere beherrschen wollen.
Wenn ich das ernst nehme, dass Gott unser Vater ist, dann lebe ich in dem Bewusstsein, dass jeder Mensch auf dieser Erde genauso wichtig und wertvoll ist wie ich.
Hass, Gewalt und Kriege entstehen, wo wir nicht aufrichtig und wertschätzend miteinander umgehen. Die Bibel weiß, dass uns das sehr oft nicht gelingt. Darum haben wir im „Vater unser“ die Bitte: „Vergib uns unsere Schuld“. Das heißt: „Vergib mir meine Schuld und vergib auch dem, der sich an mit schuldig gemacht hat.“
Weil ich berührt bin von diesem liebenden Vaterherzen, will ich niemanden verachten oder verurteilen, sondern lieben und verzeihen. Ich erlebe, da tut sich der Himmel über uns auf.
Autor: Ernst Schwab
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