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Trends im grünen Arbeitsmarkt – mit Krischan Ostenrath vom Wissenschaftsladen Bonn

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Das greenjobs.de-NetcastInterview mit Krischan Ostenrath, Arbeitsmarktexperte vom Wissenschaftsladen Bonn

Zum zweiten Mal sprechen wir im greenjobs.de-Netcast mit Krischan Ostenrath vom Wissenschaftsladen Bonn über die jüngsten Trends im grünen Jobmarkt. Außerdem diskutieren wir, in welchen Fällen Nachhaltigkeit als Jobmotor funktioniert.

Was sind überhaupt grüne Jobs
Wer den grünen Arbeitsmarkt betrachtet, stößt immer auch auf die Frage: Was ist das eigentlich? Wo sind die Grenzen – was ist noch grün und was ist vielleicht nur „grün gewaschen“? Krischan findet es erstaunlich, dass dieses Arbeitsmarktsegment nach wie vor nicht regelmäßig behördlich erfasst wird. Die letzte „offizielle“ Untersuchung berichtet über 2008 und konstatiert bereits die unklare Abgrenzung. Unklar ist auch, wieviele der „grünen“ Stellen wirklich neu sind bzw. wie viele auch vorher existierten, nun aber einen klaren Umwelt-/Nachhaltigkeitsbezug beinhalten.

Drei wichtige Trends im „grünen“ Jobmarkt

  • Technische Berufe, die in den letzten Jahren sehr stark waren im grünen Arbeitsmarkt, verlieren ein wenig an Boden. Das hat zum Teil mit der Situation in den Erneuerbaren Energien Industrien zu tun.
  • Generalisten, Geographen, Planer etc. gewinnen im Nachhaltigkeitsbereich an Bedeutung. Immer öfter werden hier Stellen ausgeschrieben, die explizit auch das Thema Nachhaltigkeit ansprechen.
  • Gute Chancen für Absolventen: Die Forderungen nach Sekundärqualifikationen – z.B. (Berufs-)Erfahrung – geht zurück. Offenbar ist auch in der Nachhaltigkeit bei den Arbeitgebern angekommen, dass Fachkräftemangel herrscht.

Können die Bildungseinrichtungen den Bedarf decken?
Wir diskutieren drei Segmente:

  • Hochschulen: Hier gibt es eine Reihe neuer Studiengänge, z.B. im Bereich Erneuerbarer Energien. In anderen Fächern sei das Thema „Nachhaltigkeit“ aber einfach hinzugefügt worden.
  • Weiterbildung: Sehr schwer vergleichbar. Krischan führt als Beispiel den kommunalen Klimaschutz an – dieses Thema könne in einem Wochenendseminar oder in einem 2-jährigen Kursus „erlernt“ werden. Qualität und Quantität seien oft höchst unterschiedlich.
  • Nicht akademische Ausbildung: Krischan konstatiert einen ca. 10-jährigen Prozess, Nachhaltigkeit in Handwerksberufe zu integrieren. Nach wie vor bleibe es aber meist fakultativ. Insgesamt gäbe es aber eine große Abneigung aller Beteiligten, neue Ausbildungsgänge zu schaffen oder bestehende zu erweitern. Wie es weiter gehen wird, sei noch unklar.

Taugt die Nachhaltigkeit als Jobmotor?
Krischan meint: In einigen Branchen habe sich tatsächlich viel getan. In anderen handele es sich mehr um „green washing“. Insbesondere sei die Nachhaltigkeit zwar als Thema, nicht jedoch in den Beschäftigungsverhältnissen angekommen. Negativbeispiele sind für Krischan Ostenrath die Entwicklungszusammenarbeit und die Wissenschaft. In beiden Fällen seien nur wenig bis keine neuen Stellen – und schon gar nicht „nachhaltige“ Stellen geschaffen worden. Finanzierung stehe meist nur auf Projektbasis zur Verfügung und Anstellungen erfolgten in hohem Maße befristet.

Der Wissenschaftsladen Bonn bietet tolle Informationen
Hier eine kleine Auswahl passend zum Thema unseres Interviews:

  • Informationsdienst arbeitsmarkt Umweltschutz | Naturwissenschaften – Für diese wöchentliche Publikation wertet der Wila den Stellenmarkt in der Umweltbranche aus, für Deutschland und für das deutschsprachige Ausland. Die Jobs werden sortiert nach Tätigkeitsbereichen – unter anderem Erneuerbare Energien, Planung und Verwaltung, Umweltbildung und Lehre, Forschung, Wissenschaft. Die Job-Übersichten werden ergänzt durch Analysen zu Berufsfeldern, Branchen, Tipps zu Bewerbungen usw. Je nach Einkommenssituation kostet eine Ausgabe im Abonnement zwischen 2,65 und 4,00 EUR.
  • Arbeitsmarkt Umweltschutz 2012 – In diesem Artikel von Krischan Ostenrath geht es um die Trends im grünen Arbeitsmarkt. Grundlage ist die Auswertung der vom Wila veröffentlichten Jobs in 2012 sowie weitere externe Quellen.
  • Jobmotor Nachhaltigkeit – diese im Frühjahr 2012 gestartete Artikelserie widmet sich einzelnen Berufsfeldern und schaut sich Anspruch und Wirklichkeit hinsichtlich der Nachhaltigkeit an.

Frohe Weihnachten und einen guten Start ins Neue Jahr!
Wir wünschen schon einmal allen Hörerinnen und Hörern des greenjobs.de-Netcasts frohe Festtage, einen guten Start in das Neue Jahr… und dass Sie – wenn Sie denn auf Jobsuche sind – bald einen grünen und nachhaltigen Job finden mögen!

In dieser Episode verwendete Musik:
I dunno“ – von grapes unter der Mitwirkung von J.Lang und Morusque
Improvisation on Sunday“ – von Alex unter der Mitwirkung von The3amAssociation

Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenzvertrag
Das greenjobs.de-Netcast steht unter einer
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Was sind überhaupt grüne Jobs
Wer den grünen Arbeitsmarkt betrachtet, stößt immer auch auf die Frage: Was ist das eigentlich? Wo sind die Grenzen – was ist noch grün und was ist vielleicht nur „grün gewaschen“? Krischan findet es erstaunlich, dass dieses Arbeitsmarktsegment nach wie vor nicht regelmäßig behördlich erfasst wird. Die letzte „offizielle“ Untersuchung berichtet über 2008 und konstatiert bereits die unklare Abgrenzung. Unklar ist auch, wieviele der „grünen“ Stellen wirklich neu sind bzw. wie viele auch vorher existierten, nun aber einen klaren Umwelt-/Nachhaltigkeitsbezug beinhalten.

Drei wichtige Trends im „grünen“ Jobmarkt

  • Technische Berufe, die in den letzten Jahren sehr stark waren im grünen Arbeitsmarkt, verlieren ein wenig an Boden. Das hat zum Teil mit der Situation in den Erneuerbaren Energien Industrien zu tun.
  • Generalisten, Geographen, Planer etc. gewinnen im Nachhaltigkeitsbereich an Bedeutung. Immer öfter werden hier Stellen ausgeschrieben, die explizit auch das Thema Nachhaltigkeit ansprechen.
  • Gute Chancen für Absolventen: Die Forderungen nach Sekundärqualifikationen – z.B. (Berufs-)Erfahrung – geht zurück. Offenbar ist auch in der Nachhaltigkeit bei den Arbeitgebern angekommen, dass Fachkräftemangel herrscht.

Können die Bildungseinrichtungen den Bedarf decken?
Wir diskutieren drei Segmente:

  • Hochschulen: Hier gibt es eine Reihe neuer Studiengänge, z.B. im Bereich Erneuerbarer Energien. In anderen Fächern sei das Thema „Nachhaltigkeit“ aber einfach hinzugefügt worden.
  • Weiterbildung: Sehr schwer vergleichbar. Krischan führt als Beispiel den kommunalen Klimaschutz an – dieses Thema könne in einem Wochenendseminar oder in einem 2-jährigen Kursus „erlernt“ werden. Qualität und Quantität seien oft höchst unterschiedlich.
  • Nicht akademische Ausbildung: Krischan konstatiert einen ca. 10-jährigen Prozess, Nachhaltigkeit in Handwerksberufe zu integrieren. Nach wie vor bleibe es aber meist fakultativ. Insgesamt gäbe es aber eine große Abneigung aller Beteiligten, neue Ausbildungsgänge zu schaffen oder bestehende zu erweitern. Wie es weiter gehen wird, sei noch unklar.

Taugt die Nachhaltigkeit als Jobmotor?
Krischan meint: In einigen Branchen habe sich tatsächlich viel getan. In anderen handele es sich mehr um „green washing“. Insbesondere sei die Nachhaltigkeit zwar als Thema, nicht jedoch in den Beschäftigungsverhältnissen angekommen. Negativbeispiele sind für Krischan Ostenrath die Entwicklungszusammenarbeit und die Wissenschaft. In beiden Fällen seien nur wenig bis keine neuen Stellen – und schon gar nicht „nachhaltige“ Stellen geschaffen worden. Finanzierung stehe meist nur auf Projektbasis zur Verfügung und Anstellungen erfolgten in hohem Maße befristet.

Der Wissenschaftsladen Bonn bietet tolle Informationen
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  • Informationsdienst arbeitsmarkt Umweltschutz | Naturwissenschaften – Für diese wöchentliche Publikation wertet der Wila den Stellenmarkt in der Umweltbranche aus, für Deutschland und für das deutschsprachige Ausland. Die Jobs werden sortiert nach Tätigkeitsbereichen – unter anderem Erneuerbare Energien, Planung und Verwaltung, Umweltbildung und Lehre, Forschung, Wissenschaft. Die Job-Übersichten werden ergänzt durch Analysen zu Berufsfeldern, Branchen, Tipps zu Bewerbungen usw. Je nach Einkommenssituation kostet eine Ausgabe im Abonnement zwischen 2,65 und 4,00 EUR.
  • Arbeitsmarkt Umweltschutz 2012 – In diesem Artikel von Krischan Ostenrath geht es um die Trends im grünen Arbeitsmarkt. Grundlage ist die Auswertung der vom Wila veröffentlichten Jobs in 2012 sowie weitere externe Quellen.
  • Jobmotor Nachhaltigkeit – diese im Frühjahr 2012 gestartete Artikelserie widmet sich einzelnen Berufsfeldern und schaut sich Anspruch und Wirklichkeit hinsichtlich der Nachhaltigkeit an.

Frohe Weihnachten und einen guten Start ins Neue Jahr!
Wir wünschen schon einmal allen Hörerinnen und Hörern des greenjobs.de-Netcasts frohe Festtage, einen guten Start in das Neue Jahr… und dass Sie – wenn Sie denn auf Jobsuche sind – bald einen grünen und nachhaltigen Job finden mögen!

In dieser Episode verwendete Musik:
I dunno“ – von grapes unter der Mitwirkung von J.Lang und Morusque
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