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Zwoelfer-Special Folge 1: Der Zoigl: Vom Hausgebrautem zum Craft-Beer-Champion

40:34
 
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Manage episode 437439432 series 3337476
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    BITTE NICHT ANFASSEN! #Zwoelfer-Special 1: Der Zoigl und die Fassbinderei

    Show Notes

    Der Zoigl ist ein Bier, das einzigartig ist. Von einem Kellerbier für arme Leute in der Oberpfalz hat er sich zu einem fancy Lifestyle Produkt mit Tradition entwickelt, der sogar schon schändliche Plagiate hervorgebracht hat! Er steht für das Gegenteil von Industriebier: Denn der Brauprozess des Zoigls wird in kleinen Kommun-Brauhäusern begonnen und zu Hause bei Privatleuten zu Ende gebraut. In dieser Folge klären wir, woher das Bier kommt, und wie ihr als künftige Zoigl-Connaisseure einen echten von einem falschen unterscheiden könnt.

    Wir sprechen darüber, wie es fast verschwand, um dann wieder voll einzuschlagen. Außerdem machen wir einen Abstecher in eine Scheune, in der Menschen ein fast ausgestorbenes Handwerk wieder zum Leben erweckt haben: Die Fassbinderei. Denn was nutzt das beste Bier, wenn’s nicht in die Wirtschaft oder zu euch nach Hause transportiert werden kann?! In diesem Sinne: Prost und zurücklehnen.

    Die Kooperation von das zwoelfer und dem Podcast „BITTE NICHT ANFASSEN!“ wird gefördert von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern.

    #podcastdeutsch #museenentdecken #wissenschaft #museum #oberpfalz #mitterteich #tirschenreuth #zoigl #bier #kellerbier #genuss #biergarten #handwerksscheune #fassbinderei

    ~~~~~~~

    Hilfreiche Links:

    So sieht der Zoiglstern aus:

    https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Zoiglstern-scaled.jpeg

    So sieht das Kühlbecken im Kommun-Brauhaus aus:

    https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Kuehlbecken-im-Kommunbrauhaus-scaled.jpeg

    Weitere Informationen zum Zoiglbier mit der Seite des Zoigl-Kalenders:

    https://zoiglbier.de

    Das ist der Arbeitskreis Historisches-Handwerk, der unter anderem die Fassbinderei wiederentdeckt hat:

    https://ak-historisches-handwerk.de

    Das ist ein Video über die Fassdaubenmaschine:

    https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Video-Fassdaubenmaschine.mp4

    Und das hier über die Stemmmaschine:

    https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Video-Stemmmaschine.mp4

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    Infos zum Museum:

    Museum Mitterteich
    Tirschenreuther Straße 10
    95666 Mitterteich

    https://tourismus.mitterteich.de/freizeit-erlebnis/museum/museum-mitterteich

    Museumsquartier Tirschenreuth

    Maximilianplatz 35

    95643 Tirschenreuth

    https://www.stadt-tirschenreuth.de/museumsquartier

    ~~~~~~~

    über BITTE NICHT ANFASSEN!:

    Woran denkst du beim Wort Museum? An weltberühmte Ausstellungsstücke wie Sarkophage ägyptischer Pharaonen, an Gemälde von Picasso oder an technische Erfindungen wie das Automobil? Denkst du an das Deutsche Museum in München, das Pergamon-Museum in Berlin oder an das Städel in Frankfurt? Wir – das sind Ralph Würschinger und Lukas Fleischmann – denken beim Wort Museum an etwas Anderes: an Milbenkäse, Mausefallen, an Flipper-Automaten, Nummernschilder oder auch an Gartenzwerge. Denn die schätzungsweise 7.000 Museen in Deutschland haben so viel mehr zu bieten als das Angebot der großen Häuser.

    Mit „BITTE NICHT ANFASSEN – Museum mal anders“ begeben wir uns an kleine Orte, in Seitengassen großer Städte, um die kleinen und alternativen Ausstellungen zu finden, von denen du vermutlich noch nie gehört hast.

    Pro Monat erscheint eine Folge, für die einer von uns beiden ein besonderes Museum besucht und sich mit dem jeweils anderen darüber austauscht. Dabei kommen Museumsbetreiberinnen und -betreiber zu Wort, aber auch die Exponate an sich werden hörbar gemacht.

    Dieser Podcast ist für Museumsliebhaber, für Mitarbeiter aus dem Museumsbereich und für alle, die sich für Kunst, Kultur und Technik-Geschichte interessieren und skurrile Stories mögen.

    BITTE NICHT ANFASSEN! ist eine Produktion von Escucha – Kultur für's Ohr.

    Mehr Infos auf https://www.escucha.de/bitte-nicht-anfassen/

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    Kontakt:
    Instagram: https://www.instagram.com/bittenichtanfassen_podcast/
    E-Mail: info[at]escucha.de

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    über „Das Zwoelfer – Museen im Landkreis Tirschenreuth!“:

    Wir sind die Museen im Landkreis Tirschenreuth und hier gibt es viel zu sehen, staunen und entdecken. 12 Monate im Jahr gibt es ein vielseitiges Programm: Sonderausstellungen, Veranstaltungen und Aktionstage zum Mitmachen.

    Das Stiftland und der Steinwald haben einiges zu bieten und auch die Museen in unserem Landkreis sind immer wieder einen Besuch wert. Nicht nur in den größeren Städten wie Tirschenreuth, Waldsassen, Mitterteich, Kemnath und Erbendorf finden Sie mancherlei Museumsschätze, sondern auch in Bärnau, Bad Neualbenreuth, Mähring, Plößberg und nicht zuletzt auf der Burg in Falkenberg gibt es viel Neues und Altes zu entdecken.

    Wir laden Sie ein auf eine spannende und abwechslungsreiche Entdeckungsreise durch die Museen im Landkreis Tirschenreuth und wünschen Ihnen dabei einen angenehmen Besuch, bleibende Eindrücke und interessante Begegnungen. Wir freuen uns auf Sie!

    Wollt ihr uns unterstützen?

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    Dann schaut doch auf unserer Steady-Seite vorbei: https://steadyhq.com/en/bitte-nicht-anfassen

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    Podcast-Credits:

    Sprecher: Lukas Fleischmann, Ralph Würschinger
    Produktion: Escucha GbR
    Podcast-Grafik: Tobias Trauth; https://www.instagram.com/don_t_obey/
    Intro/Outro: Patrizia Nath (Sprecherin) https://www.patrizianath.com/, Lukas Fleischmann (Musik)

    Wenn euch der Podcast gefällt, dann abonniert uns und empfehlt uns weiter. Welches Museum sollen wir unbedingt vorstellen? Schreibt uns eure Vorschläge!

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    Transkript

    Transkript

    Lukas

    Hallo und herzlich willkommen zu Bitte nicht anfassen. Museum mal anders. Normalerweise hört ihr hier einen Ausschnitt aus unseren Interviews, aber diesmal ist alles anders, denn wir haben eine kleine Ankündigung. In diesem Monat könnt ihr euch auf ganze vier Folgen freuen und das liegt an unserer Kooperation mit dem Museumsverbund. Das Zwölfer museen im Landkreis Tirschenreuth.

    Ralph

    Genau das ist ein Museumsverbund in der nördlichen Oberpfalz, also in Ostbayern. Und die haben uns eingeladen, damit wir ihre schrägen Alternativen und liebenswerten Museen besuchen. Und ihr könnt euch auf krasse Geschichten über Bier, über verrückte Grenzen, über mutigen Widerstand und ganz viel Handwerkskunst freuen.

    Lukas

    Und jetzt geht's los. Juhu!

    Lukas

    Ja. Hi, Ralph

    Ralph

    Hallo Lukas und hallo an alle Leute da draußen, die uns hören. BNA ist. Bitte nicht anfassen. Museum mal anders. Und was sie jetzt hört, ist der erste Teil einer vierteiligen Reihe, in der es um Museen in der Oberpfalz geht.

    Lukas

    Genau richtig. Und vielleicht ganz kurz das Konzept erklärt. Wir besuchen abwechselnd Museen und stellen diese Museen dem anderen vor. Und wir haben schon Kriterien, was diese Museen betrifft, denn wir gehen nicht in die großen Häuser, in die großen Galerien, sondern uns interessieren die kleinen Museen, die ein bisschen abseits gelegenen Museen, die vor allem mit schrägen, aber vor allem liebenswerten Geschichten aufwarten.

    Lukas

    Und auch jetzt, in dieser zwölf Special Edition, wird es so sein.

    Ralph

    Und normalerweise ist es ja so, dass der eine nicht weiß, wo der andere hingeht, welches Museum er besucht. In dem Fall ist es so, dass wir das wissen, welches Museum der andere besucht hat. Aber abseits davon wissen wir nichts. Das heißt, die Ahnungslosigkeit bleibt. Also wenn dumme Fragen auftauchen, dann ist das nicht gestellt.

    Lukas

    Vielleicht noch kurz zu der Region, in der wir uns jetzt im September aufhalten werden. Die Oberpfalz ist einer von sieben bayerischen Regierungsbezirken und ist in Nordostbayern, also an der Grenze zu Tschechien zum Beispiel oder im Süden zu Niederbayern angrenzend. Städte, die man in der Oberpfalz kennt, sind normalerweise Regensburg, Amberg, vielleicht noch Weiden. Genau. Und diese Museen von Zwölfer, vom Museumsbund, die befinden sich in der Nord Oberpfalz.

    Lukas

    Und das ist eine Region, die sehr ländlich geprägt ist, die aber trotzdem ganz schön viel Museen in petto hat.

    Ralph

    Zwei Diese Museen hast du ja für diese Folge besucht.

    Lukas

    Genau. Und deswegen würde ich sagen fangen wir an mit der eigentlichen Geschichte. Und bevor ich dir diese Museen vorstelle und die Objekte und worum es in dieser Folge geht, will ich dir eine ganz allgemeine Frage stellen. Und zwar, weißt du, lieber, als warum der Mensch sesshaft geworden ist. Also wir waren ja alle mal Jäger und Sammler und dann, ungefähr vor 10.000 Jahren beginnt ja diese neolithische Revolution.

    Lukas

    Also wir werden sesshaft, Wir werden von Jägern und Sammlern zu Bauern. Weißt du eigentlich, warum der Mensch das gemacht hat?

    Ralph

    Weil er die Landwirtschaft für sich entdeckt hat. Und dadurch konnte er halt kontrolliert Lebensmittel anbauen.

    Lukas

    Das ist eine der Theorien dazu. Und eine andere Theorie dazu, die so ein bisschen mit deiner Theorie einhergeht, ist tatsächlich die Erfindung des Bieres. Davon gibt es zwei Varianten Variante Nummer eins, die von der Wissenschaft auch wirklich als seriös wahrgenommen wird. Menschen haben mit dem Ackerbau begonnen und mit dem, was sie über hatten, haben sie Bier hergestellt und das hat dann wiederum die Menschen motiviert, weiter Ackerbau zu betreiben, weil sie neben der Nahrungsaufnahme auch den berauschenden Effekt von Bier gut fanden oder aber und auch das ist eine ernst genommene Theorie, die ich persönlich fast besser finde.

    Lukas

    Jemand hat zufällig vergorenes Getreide mit Wasser irgendwo stehen lassen, dann getrunken und gemerkt alles wird gut. Und es gibt auch einen Rausch. Weil man dieses wortwörtliche Kultgetränk halt nicht auf Wanderschaft herstellen konnte, musste man sich nebenbei sesshaft machen. Das heißt, es gibt wirklich Archäologen, die davon ausgehen, dass Bier der Grund ist, warum die Menschheit sesshaft wurde und nicht die Menschheit wurde sesshaft.

    Lukas

    Und dann wurde in der Folge das Bier kultiviert.

    Ralph

    Nur das es schon damals abhängig gemacht hat.

    Lukas

    Also jedenfalls ist es so, dass Bier einen sehr großen Teil der Menschheit im Prinzip seit tausenden von Jahren begleitet. Und so ist das natürlich auch für Bayern und natürlich auch für die Nord Oberpfalz. Denn in dieser heutigen Folge wird es um eine ganz besondere und ziemlich verrückte Biertradition gehen. Die ist so nur noch in fünf Dörfern und Städten in der Nord Oberpfalz gibt.

    Lukas

    Es geht um den sogenannten Zoigl. Dazu war ich in zwei Museen, nämlich in Tirschenreuth und in Mitterteich. Darüber hinaus habe ich noch eine Handwerkscheune besucht und ich war in einem Kommun Brauhaus. Also es wird eine sehr, sehr ausschweifende und sehr lange und hoffentlich auch sehr schöne Folge. Und weil ja weiß, dass ich Bier Liebhaber bin, kann ich dir schon mal sagen, dass ich bei der Aufnahme und natürlich auch bei der Verkostung sehr viel Spaß hatte.

    Ralph

    Ja, freut mich. Ich freu mich jetzt auch sehr auf die Folge, weil Zoigl kenne ich vom Namen her und hab sie auch schon öfter getrunken, aber viel weiß ich nicht darüber genau.

    Lukas

    Du kommst sie aus der Region, du kommst ja aus Weiden und von daher ist dir der Begriff Zoigl natürlich geläufig. Aber wir werden im Laufe dieser Folge klären, ob du in deinem Leben bislang immer nur falschen Zoigln getrunken hast oder möglicherweise immer nur echten Zoigl.

    Ralph

    Hmm.

    Lukas

    Also ich hab den Begriff Zoigl vorher auch schon mal gehört, aber ich hatte überhaupt keine Ahnung, was es ist. Also keine Ahnung. Ich dachte, es handelt sich nur um eine Biersorte, aber es handelt sich um deutlich mehr. Ich wusste nur, dass das jetzt bei Touristen ziemlich beliebt ist, die alle auf den Zoll gehen. Also nicht nur bei Touristen, auch bei Einheimischen.

    Lukas

    Aber es ist auf jeden Fall eine ziemliche Touristenattraktion geworden. Um mich dieser Geschichte anzunähern, bin ich erst mal nach Tirschenreuth ins Museumsquartier gefahren, um erhellt zu werden. Das Museumsquartier Tirschenreuth ist ein Museum, das sich in mehreren Gebäuden befindet und das sich so ein bisschen um lokale Geschichte dreht. Ich finde es sehr modern. Ich finde es auch sehr ansprechend und vor allem fand ich dafür, dass Tischenreuth jetzt keine Großstadt ist, sehr, sehr groß und sehr, sehr ausführlich.

    Lukas

    Es ist wirklich, da kann man echt mehrere Stunden drin verbringen. Jedenfalls, als ich in dieses Museum gefahren bin, da sind mir auf dem Weg ein paar Dinge aufgefallen und die fand ich ziemlich verwirrend. Und zwar gab es an sehr vielen Häusern, wie ich dachte, Davidstern. Und dann war ich verwirrt, weil ich mir gedacht hab Hä? Gab es zu viele jüdische Gemeinden da in der Nord Oberpfalz?

    Lukas

    Was hat es damit zu tun? Aber diese Davidsterne an den Häusern haben überhaupt gar nichts mit Juden zu tun, oder? Judentum, sondern mit Bier. Wie das genau zusammenhängt, das hat mir Marianne Stangl erklärt. Weil sie hat mir eine kleine Führung über den Säugling im Museum Tirschenreuth gegeben.

    Marianne Stangl

    Das Wort Zoigl kommt wahrscheinlich von dem Wort vor oazeign anzeigen. Und damit wollte man einfach sagen Unser Bier ist fertig, kommt her und trinkt mal damit man das gesehen hat, hat man einen Zoiglstern rausgehängt oder manchmal auch einem Fichtenbusch.

    Lukas

    Können Sie mir kurz erklären, wie schaut der aus?

    Marianne Stangl

    Ja, das ist wie ein Davidstern. Er hat sechs Zapfen und auf der einen Seite ist praktisch Hopfen und Malz und Wasser und auf der anderen Seite die Elemente Erde, Luft und Feuer, die wichtig sind, dass man solche brauen kann. Früher hat man dann aus dem Giebelfenster einen langen Stab rausgehängt und vorne war eben der Zoigl Stern dran. Also ich schätze jetzt mal mindestens 2 Meter ist es rausgegangen.

    Und der Zoigl Stern so einen halben Meter. Damit hat jeder gesehen. Da kann ich jetzt reingehen und als Zoigl fertig, da darf ich trinken.

    Ralph

    Hmmm. Okay, ja, da waren einige Sachen dabei, die ich noch nicht kannte. Sei es, wo das Wort herkommt, also auch die Bedeutung der Zacken. Aber es ist schon ein riesen Zufall, dass das genauso aussieht wie ein Davidstern, oder nicht?

    Lukas

    Das liegt wirklich an diesen drei Elementen plus einen drei Zutaten des Bieres. Im Mittelalter wusste man noch nicht, dass Hefe auch essenzieller Bestandteil von Bier ist und deswegen müssten sie eigentlich vier Bestandteile sein. Aber in dem Fall sind es halt drei. Es ist halt auch schon seit dem Mittelalter als das Symbol für das brauen Mälzer Handwerk überliefert. Jetzt wusste ich auf einmal, woher diese ganzen Sterne in den Ortschaften kommen und woher auch der Name Zoigl kommt.

    Lukas

    Der richtige Artikel ist übrigens auch der Zoigl. Ich dachte Was heißt das? Zoigl Aber es ist wirklich der Zoigl.

    Ralph

    Ganz wichtig. Hast du dir die Finger verbrannt?

    Lukas

    Ja. Und, äh, Marianne Stangl hat ja schon im O-Ton anklingen lassen, was jetzt das Besondere an diesem Bier ist, an diesem Bier. Denn Zoigl ist sozusagen das Gegenteil von Industriebier. Denn dieses Bier wird seit Jahrhunderten von den Bürgerinnen und Bürgern der Dörfer und Städte in dieser Region selbst gebraut und normalerweise zu Hause dann zum Zoigl ausgeschenkt.

    Lukas

    Und dazu gibt's feste Listen, wo sich die Bürger die Hausbrauer damals in Listen eintragen konnten. Dann wussten sie okay, heute gibt es Zoigl Ausschank. Bei dem Morgen gibt es Zoigl Ausschank bei dem und in zwei Wochen gibt es zwei Ausschank bei denen.

    Ralph

    Es gibt ja heutzutage auch noch Zoigl Kalender, aber den findet man online.

    Lukas

    Und der wird auch natürlich in den Song verlinkt werden. Zu Hochzeiten gab's in zum Beispiel in Tirschenreuth 360 diese Hausbrauer. Also müssen wir vorstellen, 360 Minibrauereien in den Häusern von Leuten, die ihre Wohnzimmer heute würde man sagen als Pop up Kneipe zur Verfügung stellen. Denn was auch ganz wichtig für die Zoigl-Tradition ist, ist, dass man einen Zoigl in einer sogenannten Zoiglstube trinkt.

    Lukas

    Da gibt es bei den muss sie nicht besucht habe auch eine, und zwar aus den 1930 er Jahren und die steht im Museum mit der Teich mit der Teich das es von Tirschenreuth etwa 10 bis 15 Minuten mit dem Auto entfernt. Und in diesem Museum geht es ganz viel um die Porzellangeschichte der Stadt. Aber eben auch und darum soll es ja vorwiegend in dieser Folge gehen, um die Tradition.

    Lukas

    Die haben da eine Zoiglstube aus den 1930 er Jahren vor der Zerstörung oder vor der Verschrottung gerettet und eins zu eins im Museum ausgestellt. Rainer Gottas gibt in diesem Museum Führungen. Er ist ziemlicher Zoigl, Fan. Er soll uns mal beschreiben, wie diese Zoiglstube aussieht aus den 1930 er Jahren.

    Rainer Gottas

    Dann hat man einen Schanktisch, der wird dann immer extra, wenn ausgeschenkt wird reingestellt und auch die Garnitur, die Stühle und der Tisch, der sind extra für die Stube gemacht worden, die sind schmäler, weil man muss einfach sagen, früher ist ja das Zoigl nicht in der Wirtsstube ausgeschenkt worden, sondern zu Hause im Wohnzimmer. Dann ist das Wohnzimmer ausgeräumt worden und es sind dann extra Tische reingestellt.

    Rainer Gottas

    Deswegen sind die etwas schmäler, damit ein bisschen mehr reinbringt. Dann ist natürlich früher Karten gespielt worden, knüpft worden.

    Lukas

    Und dann siehst du im Hintergrund schwarz-weiß Bilder mit Aufnahmen aus einem Zoiglausschank aus den 1930 Jahren. Also das ist wirklich die Spucknäpfe. Du siehst die Herren in ihren Anzügen, in dem Gewand, die da ja halt Karten und ihr Bier trinken. Keine Ahnung, was und was ich auch extrem cool find. Du siehst also, dass es nicht auf den Fotos, das ist wirklich vor Ort den alten Schanktisch.

    Lukas

    Mich hat es ein bisschen wie an so ein Altar erinnert, nur dass anstatt irgendeiner keine Ahnung christlichen Statue oder halt statt irgendeinem Kreuz halt es Bierfass so eine Art. Und obendrüber ist so ein Haken und das sind Biergläser dran. Und dann gibt es zwei verschiedene. Es gibt sozusagen die Biergläser für die StammZoiglgänger und da hat jeder dann sein eigenes Bierglas, das es dann zum Beispiel im Zinndeckel einer Gravur drinnen oder irgendwie so was.

    Lukas

    Und dann gibt es halt noch die Biergläser von den Leuten, die halt spontan vorbeikommen. Heute wie damals ist der Zoigl im Prinzip also von der Biersorte her. Wir haben jetzt ja ganz viel darüber gesprochen, woher das kommt, was diese Tradition ausmacht, was es mit der Teufelstube auf sich hat. Aber was ist das jetzt eigentlich für ein Bier?

    Rainer Gottas

    Es ist ja Kellerbier. So in der Richtung kann man sagen, es ist ein ungefiltert das Bier. Jeder hat halt sein eigenes Rezept, nachdem er Braut gebraut wird im Brauhaus. Nach den eigenen Rezepten von denjenigen, der es dann auch schenkt, der gibt seine Zutaten dazu. Nach den Zutaten wird dann der Sud gemacht und dann der Sud nach Hause gefahren und dann wird es bei ihm zu Hause fertig gemacht. Da kommt dann die erste Hefe dazu.

    Ralph

    Hast hast aufpasst. Der hat ganz am Anfang gesagt ist s‘Zoigl

    Lukas

    Ja, ja, ja, ja, da muss ich nochmal nachfragen. Ich wurde jedenfalls mehrfach darauf hingewiesen. Es handelt sich um der Zoigl und das Zoigl sagen nur Leut, die nicht Bescheid wissen. Das sind jetzt ein paar Stichworte gefallen, die wir vielleicht noch mal so ein bisschen nacheinander abklappern müssen. Also zunächst Reiner Gottas hat gesagt, Zoigl ist ein Zwickel oder Kellerbier. Noch mal, das ist eine ungefilterte Natur, trübes Bier, das sich dadurch auszeichnet, dass es in der Regel wenig Kohlensäure hat und es ist ziemlich würzig und süffig.

    Lukas

    Eine Zeit lang war Zwickel oder Kellerbier so ein bisschen verschrien als so plumpes äh, ja, plumpe Plörre. Keine Ahnung, weil es halt nicht gefiltert war oder so, aber seit ein paar Jahren vielleicht doch schon seit ein paar Jahrzehnten ist es wieder ziemlich und wog. Und auch große Brauereien brauen Kellerbiere und Zwickel Biere als es gibt es überall in Kiosken, Supermärkten.

    Lukas

    Keine Ahnung was. Also das hat ein ziemliches Comeback gefeiert. Dieses Comeback, also die Entwicklung, dass es erst unbeliebt war und wiederbelebt wurde, das hat auch letztlich der Zoigl erlebt. Und da müssen wir uns noch mal die Geschichte anschauen. Das heißt, wir gehen jetzt ganz kurz noch mal auf die Geschichte des Zoigls ein, und dann gehen wir noch mal darauf ein, was Rainer Koch das gesagt hat, was es mit diesem Kommunbraurecht eigentlich auf sich hat.

    Lukas

    Aber ich glaube, man versteht es nicht so gut, wenn man sich nicht erst die Geschichte anguckt und dann in das Kommun Brauhaus geht.

    Ralph

    Na dann, auf geht's.

    Lukas

    Man fragt sich ja, warum gibt es den Zoiglgenau in dieser Region und nicht irgendwo anders? Und warum hat sich der Zoiglgenau in dieser Region bis heute gehalten? Und das liegt vor allem daran, dass halt die Region ziemlich arm war. Punkt. Das heißt, in der Regel haben sich die Leute das teurere Brauereibier nicht leisten können. Und bis heute ist es ja so, dass Bier in den Brauereien vor Ort.

    Lukas

    Es gibt natürlich auch in der Region Brauereien und Wirtschaften und natürlich ist es auch heute noch so, dass das Brauereibier teurer ist als es Bier. Deswegen sind die Leute halt damals vorwiegend in die Zollstuben gegangen. Das erste Zoiglbraurecht, dieses Recht, das Bürgerinnen und Bürger, also in dem Fall Bürger, weil wir sprechen hier übers Mittelalter bzw über die frühe Neuzeit, dass Bürger zu Hause brauen können in den Ortschaften, das ist zuerst in Neuhaus, das ist auch ein Ort, da in der Oberpfalz im Jahr 1415 nachgewiesen, in der Theiß, da wo das Museum steht und da, wo ich auch das Kommun Brauhaus besucht habe, da gehen wir später noch mal drauf ein.

    Lukas

    Da ist es im Jahr 1516 nachgewiesen, also eine über 500 Jahre alte Tradition. Und weißt du, warum zu dieser Zeit im Mittelalter und in der frühen Neuzeit hauptsächlich Bier getrunken wurde?

    Ralph

    Ich bin mir nicht ganz sicher, aber hängt das mit dem Fasten zusammen?

    Lukas

    Also da wär es Starkbier. Wie Also das ist die Erfindung des Starkbieres. Wie soll man quasi gesagt hat man Flüssiges, bricht es Fasten nicht und deswegen hat man in der Fastenzeit so viel Starkbier gebraut. Daher kommt auch dieser Ausdruck Flüssigbrot. Aber das hat damit nichts zu tun.

    Ralph

    Hm, nee, war sie nicht. Erhelle mich.

    Lukas

    Es gab ja damals keine Kanalisation, keine Wasserleitungen. Das heißt, häufig war halt einfach Wasser ziemlich verdreckt und kein belastet. Und indem man Wasser zu Bier gebraut hat, hat man halt relativ viele Keime abgetötet. Und deswegen war es so, obwohl man die ganze Zeit Alkohol zu sich genommen hat. Trotzdem war fast gesünder Bier zu trinken, als es Wasser zu trinken, was halt viel mehr keimbelastet war.

    Lukas

    Also weil wir in dieser Zeit von einer relativ armen Region sprechen, ist es halt so, dass die Leute halt relativ viel Bier gebraucht haben und zu relativ günstigen Preisen. Und das hat halt dazu geführt, dass dieses Haus braurecht entstanden ist und dass alle Leute dann angefangen haben, dieses Bild zu Hause zu brauen und sich eben in diesen Kommunen, Brauhäusern zusammenzutun.

    Lukas

    Noch mal zu den Kommunen Brauhäusern also was es mit denen auf sich hat. Da kommen wir gleich dazu. Ja, genau. Das heißt also, dass also eigentlich bis bis ins 20. Jahrhundert rein kannst du sagen, der Zoigl ohne Edelstahlfässer und Kühlhäuser letztlich gemacht wurde? Und das soll noch mal kurz Reiner Gottes erklären.

    Rainer Gottas

    In den 50er Jahren war das noch ganz gut, aber dann ist es immer weniger geworden. Die Nachfrage hat nachgelassen, es ist der Brauerei Bier getrunken worden und es ist, weil es auch teilweise qualitätsmäßig ein bisserl geschwankt hat, immer ein bisschen in Vergessenheit geraten.

    Ralph

    Du hast ja jetzt schon mehrfach auf diese Kommunbrauhäuser verwiesen. Was genau hat es denn mit denen auf sich? Also ein bisschen was weiß ich schon, dass das das sozusagen Häuser sind, die die Leute halt nutzen konnten zu Gemeinschaftshäuser, aber mehr auch nicht.

    Lukas

    Beim Zoigl ist es ja so jeder Zoigl schmeckt unterschiedlich und es liegt daran, dass hinter jedem Zoigl ein eigenes Rezept steht, was halt logischerweise von den Hausbbrauern da verwendet wird. Damit es soweit kommt, müssen wir jetzt erst mal uns angucken. Okay, wie wird der Zoigl denn überhaupt hergestellt? Und da ist es eben, dieses Kommunbrauhaus ganz wichtig.

    Lukas

    Früher gab es davon etliche, heute sind noch fünf Stück geblieben und zwar in Mitterteich, da wo das Museum steht, in Falkenberg, in Windisch Eschenbach in Eslarn und in Neuhaus. Falls du dich an den Anfang der Folge erinnern kannst, da waren wir Museumsquartier Tirschenreuth. In Tirschenreuth gibt es zum Beispiel kein Brauhaus mehr. Und jetzt sind wir schon bei der Definition Was ist echter Zoigl und was ist falscher Zoigl?

    Lukas

    Echter Zoigl ist der Zoigl, der aus Kommunbrauhäusern kommt, das heißt in der der Biersud in Kommunbrauhäusern hergestellt wird. Und falscher Zoigl oder das falsche Echtfalsch, das vielleicht ein bisschen hart, die Unterscheidung aber nicht traditioneller Zoigl ist. Zoigl, der einfach dann auf der Karte in der Wirtschaft als Zoigl deklariert wird. Aber das ist dann einfach nur ein Kellerbier.

    Lukas

    Hat aber mit der Herstellung nix zu tun. Ein Kommun Brauhaus. Das hast ja auch schon gut zusammengefasst, dass es halt ein Brauhaus im Ortskern und das da von allen Bürgerinnen und Bürgern dieser Ortschaft genutzt werden. Wenn die ein Haus oder Immobilienbesitz in dieser Ortschaft besitzen.

    Ralph

    Kürze von Fakt Ja, in Folge zehn war ich doch im Knopfmuseum in Bernau. Ja, und das ist ja angesiedelt in einem ehemaligen Kommunbrauhaus.

    Lukas

    Ich war jedenfalls in einem Kommunbrauhaus in was noch als solches genutzt wird, und zwar in Mitterteich. Und als wir da reingekommen sind, habe ich natürlich Rainer Gottes gefragt, Da sind wir dahingegangen. Das hat mir das mal kurz erklären soll.

    Rainer Gottas

    Der Raum hier oder das Kommunbrauhaus ist jetzt circa 160 Jahre alt. Es ist damals neu gebaut worden, weil die Eisenbahn nach Mitterteich da gekommen ist. Und genau in dem Bereich, wo dann die Bahnhofstraße gebaut werden sollte, stand das alte Kommunbrauhaus. Das war damals schon baufällig. Und dann haben wir gesagt Gut, dann reiß mers ab, jetzt bauen wir da die Straße in die Bahnhofstraße rein und dann stellen wir das neue Brauhaus hier hin.

    Ralph

    Ja, man hört es schon. Es muss ein großes Gebäude sein, weil es ja halt und du was dort wurde zu der zu dem Zeitpunkt dann auch was gebraut.

    Lukas

    Nee, als ich da war wurde nix gebraut. Von der Größe kannst du sie vielleicht vorstellen wie so eine Kapelle. Du hast es ja auch vom Hall her gehört. Also es ist recht.

    Ralph

    Hell.

    Lukas

    Es sind drei Stockwerke, aber die Stockwerke sind jeweils unterschiedlich hoch. Und es liegt vor allem daran, dass halt in dem KommunBrauhaus verschiedene Einrichtungen drin sind. Also ganz unten. Ebenerdig ist sozusagen der Maische-Bottich und der Sudkessel. Das sind zwei sehr, sehr große Kessel aus Kupfer Farben und dann sind da die ganzen Leitungen usw und so fort und da wird es dann gebraut.

    Lukas

    Wir können jetzt natürlich nicht auf das Bierbrauen im Allgemeinen eingehen, weil es ist halt echt ein sehr komplizierter Prozess. Und dann gehst du aber durch die verschiedenen Stockwerke hoch und unterm Dach und das fand ich ziemlich witzig. Da ist 1 Meter, ein paar Meter breit und ein paar Meter lang eine metallene Wanne und in der wird der Sud dann gekühlt.

    Lukas

    Ich habe natürlich ganz viele Bilder davon gemacht. Ich habe auch Videos gemacht, die sind alle in den Shownotes, damit ihr euch das alles angucken könnt. Das ist natürlich immer ein bisschen schwierig im Podcast zu beschreiben, aber wie gesagt, da wird es auf jeden Fall Materialien dazu geben. Und der Unterschied zwischen einem Kommun Brauhaus und einer Brauerei ist der, dass in einem Kommun Brauhaus, das was da gebraut wird, ist noch kein Bier, das ist der Sud und der wird dann über Fässer oder über Tanks wie auch immer zu den jeweiligen Hausbauer nach Hause gebracht. Die versetzen das dann zum Beispiel mit Hefe und lassen es zu Hause gären. Das, was in den Kommunbrauhäusern gebraut wird, das nennt man die Anstellwürze. Deswegen ist auch der Geschmack immer anders, weil jeder zu Hause halt einen anderen Hefe Stamm hat.

    Lukas

    Jeder hat andere Kellertemperaturen, jeder hat andere Feuchtigkeitswerte usw und so fort. Und deswegen schmeckt jeder anders, weil du eigentlich bei den Hausbrause nie dieselben Bedingungen hast.

    Ralph

    Ja okay, aber das heißt das jetzt nicht derjenige, der führen soll am Abend oder so öffnet, dass der in das Kommun Brauhaus geht und dort halt alle Schritte durchmacht, sondern der bekommt den Sud und finalisiert das dann zu Hause.

    Lukas

    Genau. Und da gibt es ja verschiedene Brautage. Ja, und da im Mittelteil ist es so in der Regel werden dann 42 Hektoliter gebraut und diese 42 Hektoliter werden dann an die Hausfrau verteilt Und in mit dabei sind zum Beispiel noch zwölf. In den anderen Ortschaften dieser fünf Zoll Ortschaften sind es teilweise noch viel mehr. Also da gibt es auch eine Homepage, Zoigln wir die Ehe, die habe ich auch verlinkt in den Shownotes.

    Lukas

    Da gibt es dann alle möglichen Zahlen, Daten und Fakten dazu. Heute ist eben dieser Zoigln wieder ziemlich on vogue, weil natürlich sich auch die Herstellung professionalisiert hat und weil natürlich jetzt auch hochwertiges Brauereiequipment genommen wird. Also die Zeiten sind vorbei, in denen man irgendwelche keine Ahnung halb verschimmelten Biersud da in der Gegend auf dem auf dem Ochsenkarren rumgetragen hat.

    Ralph

    So war das früher. Und dieses Braurecht, das liegt auf diesen Kommunbrauhäusern. Oder die Leute müssen dort hingehen, um es zu brauen. Die können es jetzt nicht einfach zu Hause brauen.

    Lukas

    So, genau. Der Sud muss im Kommun brauhaus hergestellt sein. Und was? Und der letzte Schliff und die Reifung und so was. Das passiert dann jeweils bei den Leuten zu Hause. Zoigl Keller und bei dem ganzen Bierkonsum, bei dem ganzen Hin und her tragen zum Kommunen Brauhaus und dann wieder zu den Hausbrauern und dann wieder wohin auch immer hat man natürlich Behältnisse für das Bier gebraucht.

    Lukas

    Heute sind das Edelstahlkessel. Sind es Tanks, sind es alles möglich. Heute ist das alles viel einfacher. Früher waren das natürlich Holzfässer. Lieber Ralph, aus meiner kleinen Expedition möchte ich dir jetzt noch die letzte Station vorstellen, denn wir fahren jetzt aus dem Kommun Brauhaus Mitterteich wieder zurück zum Museumsquartier nach Tirschenreuth. Da waren wir ganz am Anfang, wo auch der Zoiglnstand war.

    Lukas

    Wir gehen aber nicht in das Hauptgebäude, sondern wir gehen ein paar Kilometer entfernt in die Handwerksscheune. Da habe ich Herbert Konradgetroffen und Herbert Konrad hat mit seinen Kollegen eine fast ausgestorbene Tradition wieder zum Leben erweckt.

    Herbert Konrad

    Unsere Herausforderung war eben, das Fassbinderhandwerk Nach 50 Jahren Stillstand wieder zum Leben zu erwecken, wieder in Betrieb zu nehmen, wo zwischenzeitlich kein gelernter Fassbinder mehr vorhanden ist. Und das heißt, wir mussten uns alles wieder aneignen, dieses Wissen, was die Fassbinder damals besessen haben.

    Lukas

    Also du könntest jetzt, du kannst jetzt wieder Fässer bauen herstellen.

    Herbert Konrad

    Ja. Wir sind jetzt wieder soweit, dass wir wieder Fässer herstellen können.

    Ralph

    Ja, ein fast verloren gegangenes Handwerk. Ich kenne auch niemanden, der das macht oder auch nur irgendeinen Bezug dazu hat. Finde ich aber sehr, sehr spannend. Fassbinder, Böttcher oder Das ist doch auch ein Begriff dafür, oder? Oder Büttner Oder irgendwie so?

    Lukas

    Genau. Büttner, Böttcher, Fassbinder. Es gibt ganz viele deutsche Nachnamen, die auf dieses Handwerk hinweisen. Das mal ganz kurz zu dieser Handwerkscheune, diese Handwerkscheune, das ist eine Außenstelle des Museumsquartier. Und im Prinzip ist der Name Programm. Es ist wirklich eine riesengroße Scheune, in der ganz viele verschiedene handwerksbezogene Dinge ausgestellt sind. Es geht vom Schuster Handwerk über. Keine Ahnung, was eben Handwerks Tradition, die aus der Region kommen Und dieses Herzstück dieser Handwerkscheune ist, dass man eine alte Fassbinderfabrik bzw die Maschinen der alten Fassbinderfabrik wieder in diese Scheune reingebaut hat, und zwar der alten Fassbinderfabrik Mikesch.

    Lukas

    Und diese Maschinen, die da jetzt drin stehen in dieser in dieser Handwerkscheune und von Herbert Konradeben auch mitbenutzt werden, die sind über 100 Jahre alt und die wurden in einen sehr aufwändigen Prozess vor der Verschrottung bewahrt und können heute wieder benutzt werden.

    Ralph

    Aber macht er das jetzt zu Demonstrationszwecken oder kommerziell zu Demonstrationszwecken?

    Lukas

    Es gibt auch Kurse, wo du selber deine eigenen Fässer binden kannst usw. Das ist total spannend. Da macht doch viel mit Kindern, mit Schulklassen. Ich habe die Seite auch in den schon uns verlinkt. Da gibt es einen kleinen Eindruck darüber, was da alles angeboten wird. Aber ich hab mir echt überlegt an so einem Fassbinderkurs mal teilzunehmen, weil die Kulissen des Du gehst da irgendwo hin und dann kommst du am Ende mit einem mit einem schönen Holzfass, das kannst du für alles benutzen.

    Ralph

    Was willst du mit dem Fass machen?

    Lukas

    Hey, das kannst als Nachttisch benutzen, das kannste als Dekoartikel benutzen. Das schaut total cool aus. Das kannste Gartenstellen als. Als schanktisch. Bierfässer sind so schöne alte Bierfässer sind schon was wert. Und wenn du die selber baust. Ich finds cool.

    Ralph

    Aber ich merke es mir für deinen Geburtstag.

    Lukas

    Genau da muss man viel Geld ausgeben.

    Lukas

    300 bis 450 Euro das Fass allein. Also so ein Holzfass, wenn du dir das jetzt kaufst. Es gibt da noch Fassbinder Fabriken und wir haben ja beide mal in München gelebt und da gibt es dann auch etliche Biergärten, die zum Beispiel nur das Bier aus Holzfass ausschenken und die müssen ja irgendwo gebaut werden und so Bierfässer kosten paar 100 €. Also da biste, da kannst du schon sehr schnell sehr viel Geld los sein.

    Ralph

    Ja, nee, okay, okay, weiter.

    Lukas

    Damit du mal jetzt einen Eindruck bekommst, wie sich diese 100 Jahre alte, reaktivierte Fassbinder fabrik anhört, kriegst du einen Höreindruck von der sogenannten Stemmmaschine. Was das ist, was die genau macht, das erkläre ich dir dann im Anschluss.

    Herbert Konrad

    Denn Maschine setzen wir jetzt über den Transmissionsantrieb. Der gibt dann Kraft

    Herbert Konrad

    Ist also die Stehmaschine und der Riemen Antrieb. Der setzt also die zwei Fräsköpfe in Gang.

    Ralph

    Hmmmm, ja, Kopfkino. Da können jetzt mal alle Hörerinnen und Hörer kurz mal pausieren und sich überlegen, was da eigentlich passiert ist.

    Ralph

    Alle wieder da? Also ich. Ich kanns mir gar nicht vorstellen, weil er hat gemeint okay, da werden die Fräsköpfe da angeschaltet. Und fräsen bedeutet doch im Endeffekt, dass man Loch irgendwie reinmacht oder halt irgendwie ja doch schon irgendwie was in ins Holz rein reinbohrt sozusagen. Aber was macht man denn bei einem Fass? Was bohrt mir dann? Ich dachte, es sind einfach nur so so wie heißen es?

    Ralph

    Daumen oder so? Also Holzbretter und die werden dann irgendwie, die müssen gebogen werden und dann kommt ein Eisenring drüber und gerade ich hab keine Ahnung.

    Lukas

    Paar der Ideen, die du gesagt hast, sind gar nicht so falsch. Ein paar Dinge sind grob unterschätzt. Transmission. Musst du dir so vorstellen: Da hast du ein Motor, der eine ganz große Achse zum Drehen bringt. Der ist wirklich. Und diese Achse, die diesen Meter breit. Und damit du mehrere Maschinen betreiben kannst, musst du über kurze Keilriemen und Holzräder verschiedene Maschinen rein klinken.

    Lukas

    Und das ist halt irgendwie fast voll verrückt, finde ich, weil du hast nur einen einzigen Motor, der einfach nur eine Drehbewegung auslöst und der betreibt aber alle Maschinen, je nachdem wie du die da rein klingst. Und das ist das, was quasi im Hintergrund die ganze Zeit so rum wabert. Genau. Ja, und das, was du da gehört hast, diese Stemmmaschine, die ist dazu da.

    Lukas

    Die dort keine Löcher rein. Das wären riesengroße Löcher. Die ist dazu da, ein Holzfass von innen zu bearbeiten. Das musst du dir vorstellen. Das ist auch so ein wirklich und gusseiserne 10 Meter langes Ding, wo das Fass eingespannt wird. Und dann hassen sich drehende Fräsköpfe, die dieses Fass von innen sozusagen glatt schaben.

    Ralph

    Ja, verstehe, Auch.

    Lukas

    Davon habe ich ein Video in den Shownotes verlinkt, damit man sich das besser vorstellen kann. Ja, ganz viele dieser Maschinen sind halt in Handwerk schon aufgebaut, so dass sie wirklich von vorne bis hinten Unfassbar. Und kannst um das auch Herbert Konradund seine Kollegen wieder machen. Aber bevor jetzt natürlich so ein Fass in die Stamm in diese Stemmmaschine reinkommt und dieses Stichwort hast du ja auch so eine genannt, brauchts erst mal Fassdauben.

    Lukas

    Also da spricht man von den von diesen Holzblöcken, die die Fasswand bilden, also so Holzlatten, die zu der, die dem Fass zu dem machen, was es eigentlich ist, Dafür nimmt man normalerweise amerikanische oder slawonische Eiche. Das ist tatsächlich so, dass auch bei der Rettung der Maschinen noch ganz altes Holz gefunden wurde, was heute noch eben benutzt wird, um daraus die Fässer herzustellen, die noch einen kleinen Holzvorrat sichern können.

    Lukas

    Was echt cool ist, So ein Baum, der wächst logischerweise nicht in kreissrunder Fassform. Weißt du, wie man diese Form hinbekommt?

    Ralph

    Ich glaube, dass das mit Wasserdampf gemacht wird.

    Lukas

    Ja, fast.

    Ralph

    Also. Oder mit Wasser? Bad? Ich weiß es nicht. Also irgendwie oder war das mit Rauch oder so?

    Herbert Konrad

    Dieses Holz wird zunächst in einem Bottich gekocht. Und dieser Bottich, das war früher bei der Mikisch, wo das eingemauert der Bottich, der unten mit mit Kohlen und Holz beheizt worden ist. Und da kommen diese Holzteile, die in der Länge vorgefertigt sein, kommen in diesen Bottich und in den Bottich kommen sie mindestens eine Stunde, und dann wird das Holz weich, ein trockenes Holz.

    Herbert Konrad

    Wenn mir dann in die Maschine hinein legen würden und fressen würde brechen steht. Man sieht, dieses ist auch gebrochen.

    Ralph

    Ja, ich finde, er erklärt das ja sehr schön mit viel Dialekt, aber ich war ja nah dran. Es.

    Lukas

    Ja, also du hast es halt nicht gesagt. Das sind sie, die wollte ich, war aber geschenkt. Jetzt ist es so, dass dieses Holz, äh, bearbeitbar bzw biegbar ist. Und damit das aber alles möglichst einheitlichen möglichst präzise ist, wird das dann in die Maschine reingebaut. Und nach diese Daumen Maschine es an die Transmission angeschlossen. Und da steckst du diese Hölzer rein.

    Lukas

    Das ist auch ein ein Stahl Eisenkoloss, wo du diese Holzplanken darein steckst und dann hast du einen Metallstempel, der von oben kommt. Es ist so ein Metallkeil letztlich, der drückt die da oben dann von oben nach unten, so dass die sich biegen und gleichzeitig drückt die Maschine an der Seite die Daumen zusammen. Und so wird diese Taube von oben und von der Seite in die Form gepresst.

    Lukas

    Aber damit diese da oben die Form bewahren und ich gleichzeitig dann aber die weiteren Daumen bearbeiten kann, weil ich kann jetzt diese Tauben da nicht wieder in der Maschine drin lassen, bis sie getrocknet sind, brauche ich ja fünf fast drei Wochen und dann werden am Ende Spannklammern draufgemacht. Spannklammer das sind so wirklich martialisch wirkende Eisenklammern, die man dann so an die Ecken reinschlägt.

    Lukas

    Und die halten dieses Holz auf Spannung, bis es trocken ist.

    Ralph

    Dass es diese Klammern erwähnt. Aber Ringe oder so? Kommt die dann auch noch drauf oder gibt es das gar nicht?

    Lukas

    Doch wenn du jetzt von diesen Tauben je nach Größe und Form, sagen wir mal 15 Stück hast, dann musst du die ziemlich genau anordnen und dann muss so einen Spannring rum machen, dessen diese komischen Metallringe und das kommt dann in die Stemmmaschine rein. Weil jetzt hast du den Außenbereich und die Stemmmaschine fressen den Innenbereich so aus, dass dieses Fass, das da fast in den Raum entsteht.

    Lukas

    Aber ich fasse es auch sehr, sehr stark zusammen, weil die Spinnerei ist noch mal deutlich komplexer. Natürlich noch die Löcher für den Zapfhahn und natürlich auch der Fußboden. Und ich dachte, na ja, so ein Fußboden, den schlägt man dann halt rein und gut ist. Aber dass es deutlich komplizierter.

    Herbert Konrad

    Da muss immer hineingepresst werden. Aber wenn es zu wenig stark ist, dann bringts er nicht dicht. Nee, also es muss wirklich haargenau auf zehntel Millimeter muss diese Nut zu dem zu der Boden Stärke passen.

    Ralph

    Vielleicht kannst du mir das noch mal kurz erklären, wie dann der Boden aussieht. Sind das dann auch mehrere Holzbretter, die nebeneinander angeordnet sind? Ich weiß nicht ob die verleimt sind oder sonst irgendwas.

    Lukas

    Nein, nein, da wird nichts geleimt. Also meistens kommt noch noch so ein Dichtring rein. Das hat man früher tatsächlich mit Schilf gemacht. Dann wird dieser Boden wirklich rein geschlagen. Der wird den Kreis vom ausgeschnittenen und rein geschlagen. Aber damit es fast dicht ist, also die Dichtigkeit wird nicht hergestellt, indem man dann keine Ahnung ist von innen mit Gummi versiegelt oder was?

    Lukas

    Die Dichtigkeit wird nur dadurch hergestellt, dass diese Hölzer so präzise wie möglich zueinander gebaut werden. Und das ist schon cool, weil da musst du schon wirklich wissen, was du tust, damit dieses Fass halt auch dicht bleibt. Ja, und da kommen noch die Löcher rein und der Deckel. Aber das kann ich jetzt nicht weiter ausführen, auch mit Blick auf die Zeit.

    Lukas

    Was aber dann noch interessant ist, zumindestens ein Bier was sein soll, weil wir reden ja von von Zoiglnfässern. Das ist ja sozusagen der der Zusammenhang. Das muss dann auch ausgepicht werden. Weißt du was?

    Ralph

    Pech ist immer im Moment Pech, ja, dass es doch flüssiges. Tja, was ist denn das eigentlich?

    Lukas

    Flüssiger.

    Ralph

    Flüssiger Teer oder was ist das? Ist das Scheiße? Ich dachte, das ist es gar nicht. Oder ist es Harz oder so? Ne.

    Lukas

    Doch, ja, aber ich dachte bei Pech auch, das muss doch irgendwas ölige sein. Und dann war ich erstmal verwundert, dachte ich Häme macht doch nicht so einen Satz damit. Erdöl oder was? Es kann eine gut sein. Und es ist tatsächlich so, dass Paech aus Baumharzen hergestellt wird. Und auch da gab es noch von der Fassbinder Fabrik einiges und er stand nicht neben so einem Fass mit getrocknetem Pech drinnen und es sieht aus wie eine riesen Klumpen Bernstein, aber den kannst du wesentlich leichter halt wieder flüssig machen.

    Lukas

    Und da muss man dieses Fass dann von innen auspichen. Warum? Um dicht zu machen, sondern damit vom Holz keine Gerbstoffe in das Bier reinkommen. Und das ist jetzt der Unterschied zwischen einem Bierfass und einem Weinfass oder einem Whiskyfass. Wenn es aus Holz ist, willst du diese Gerbstoffe bei einem Wein oder bei einem Whisky, weil sich das auf den Geschmack auswirkt?

    Beim Whisky ganz besonders. Deswegen sind dann die Fassgrößen und was das für ein Holz ist usw für den Whisky super wichtig. Bei einem Bier möchtest du das nicht, weil das Holz für die Gerbstoffe in das Bier reinbringen und dann wird es halt ziemlich scheußlich. Ich weiß jetzt nicht, ob es Biere gibt, die das wollen. Keine Ahnung, aber in der Regel macht man das nicht.

    Lukas

    Herbert Konradund sein Team haben mir diese Handwerkstradition wieder zum Leben erweckt und die lernen auch noch wahnsinnig viel dazu. Also die Fässer werden auch besser. Am Anfang sind ganz viele Daumen gebrochen. Man hat sich dann Beratung aus einer Fassbinderfabrik in München geholt, die das tatsächlich noch machen. Genau. Und jetzt ist es halt so wirklich, dass auch Leute, die interessiert sein können, die können da Kurse belegen, die können da Fassbinderei mitmachen.

    Lukas

    Und ich glaube, es gibt einen Vormittag in der Woche, wo diese Fassbinder einfach so Tag der offenen Tür, da kann jeder reinkommen und halt gucken, worauf er Bock hat. Aber es ist auf jeden Fall darauf ausgelegt, dass man viel mitmacht, dass man sich das nicht nur anguckt, sondern dass man auch wirklich selbst mit diesen Fässern, also selber auch an Fässern herstellen kann.

    Lukas

    Ja, lieber Ralf, das war jetzt alles, was ich dir zu sagen habe. Meine sehr, ich würde mal sagen ausführliche Folge über den Zoigl und die Fassbinderei. Ich hoffe, dass ich dir einige Wissenslücken schließen konnte. Hast du noch Fragen?

    Ralph

    Ja, ob du denn die Gelegenheit hattest, dann ein bisschen Zoigl zu probieren?

    Lukas

    Ja, das habe ich ganz vergessen. Ja, klar. Logisch. Ich bin dann vom Brauhaus in Mitte. Gleich bin ich dann in so einen Keller gegangen und da habe ich ein Zoigl getrunken und es war sehr schmackhaft, was sehr gut. Da waren ja auch wirklich in so einem alten Keller. Es war auch faszinierend, weil dieser, weil da war auch keinen, keine Kühlanlage, nix drin ist.

    Lukas

    Wirklich einfach nur ein alter Felsenkeller und da ist das ganze Jahr über acht Grad, egal wie heiß es draußen es war voll kommen verrückt, weil es ein sehr heißer Tag war und dann Gäste rein und bis auf einmal in der Gefriertruhe, ohne dass da irgendwie Nachschub. Julian habe ich da schon. Das war sehr, sehr gut.

    Ralph

    Na schön, schön, freut mich. Ja, wie gesagt, ich habe einiges gelernt, viel sogar gelernt. Und jetzt erst mal ich bin erst mal erschlagen von all den Informationen da.

    Lukas

    Dann würde ich sagen, vielleicht findet bis zur nächsten Folge noch was. Einfällt, kannst du ja das in der nächsten Folge noch mal stellen und vielleicht kannst du schon mal so ein bisschen darauf hinweisen, was denn unsere Hörerinnen und Hörer in der zweiten Folge von Bitte nicht anfassen im Zwölferspecial erwarten können.

    Ralph

    In einer zweiten Folge geht's auch wieder um ein Handwerk, eigentlich sogar um zwei Handwerks berufe, die sehr selten geworden sind. Ehrlich gesagt, von dem einen wusste ich gar nicht, dass du existiert.

    Ralph

    Und ich habe auch sehr viel Fachjargon gelernt. Zum Beispiel, was ein Koelbl ist. Und der Durandl, habe ich gehört, also dass das wird auf die Hörer und Hörerinnen, auf euch da draußen zukommen in der nächsten Folge. Und sehr wissenswert auf jeden Fall auch wieder.

    Lukas

    Ich bin gespannt. Ein kurzer Hinweis noch zu dieser Folge Bitte nicht anfassen! Zwölfer-Edition ist eine Kooperation aus Bitte nicht anfassen und dem Zwölfer. Das sind Museen im Landkreis Tirschenreuth. Diese Kooperation wird gefördert von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern.

    Der Beitrag Zwoelfer-Special Folge 1: Der Zoigl: Vom Hausgebrautem zum Craft-Beer-Champion erschien zuerst auf Escucha.



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    Capíttulos

    1. Intro und Begrüßung (00:00:00)

    2. Bier macht Menschen sesshaft (00:03:02)

    3. Zoigl - eine Einführung (00:05:24)

    4. Zoigl - ein ganz spezieller Ausschank (00:09:24)

    5. Warum eigentlich nur hier? (00:14:58)

    6. Das Kommunbrauhaus (00:17:53)

    7. Zu Besuch in der Fassbinderei (00:27:46)

    8. Wie man eine Fassdaube baut (00:31:36)

    9. Ab in den Zoiglkeller (00:38:16)

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      BITTE NICHT ANFASSEN! #Zwoelfer-Special 1: Der Zoigl und die Fassbinderei

      Show Notes

      Der Zoigl ist ein Bier, das einzigartig ist. Von einem Kellerbier für arme Leute in der Oberpfalz hat er sich zu einem fancy Lifestyle Produkt mit Tradition entwickelt, der sogar schon schändliche Plagiate hervorgebracht hat! Er steht für das Gegenteil von Industriebier: Denn der Brauprozess des Zoigls wird in kleinen Kommun-Brauhäusern begonnen und zu Hause bei Privatleuten zu Ende gebraut. In dieser Folge klären wir, woher das Bier kommt, und wie ihr als künftige Zoigl-Connaisseure einen echten von einem falschen unterscheiden könnt.

      Wir sprechen darüber, wie es fast verschwand, um dann wieder voll einzuschlagen. Außerdem machen wir einen Abstecher in eine Scheune, in der Menschen ein fast ausgestorbenes Handwerk wieder zum Leben erweckt haben: Die Fassbinderei. Denn was nutzt das beste Bier, wenn’s nicht in die Wirtschaft oder zu euch nach Hause transportiert werden kann?! In diesem Sinne: Prost und zurücklehnen.

      Die Kooperation von das zwoelfer und dem Podcast „BITTE NICHT ANFASSEN!“ wird gefördert von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern.

      #podcastdeutsch #museenentdecken #wissenschaft #museum #oberpfalz #mitterteich #tirschenreuth #zoigl #bier #kellerbier #genuss #biergarten #handwerksscheune #fassbinderei

      ~~~~~~~

      Hilfreiche Links:

      So sieht der Zoiglstern aus:

      https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Zoiglstern-scaled.jpeg

      So sieht das Kühlbecken im Kommun-Brauhaus aus:

      https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Kuehlbecken-im-Kommunbrauhaus-scaled.jpeg

      Weitere Informationen zum Zoiglbier mit der Seite des Zoigl-Kalenders:

      https://zoiglbier.de

      Das ist der Arbeitskreis Historisches-Handwerk, der unter anderem die Fassbinderei wiederentdeckt hat:

      https://ak-historisches-handwerk.de

      Das ist ein Video über die Fassdaubenmaschine:

      https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Video-Fassdaubenmaschine.mp4

      Und das hier über die Stemmmaschine:

      https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Video-Stemmmaschine.mp4

      ~~~~~~~

      Infos zum Museum:

      Museum Mitterteich
      Tirschenreuther Straße 10
      95666 Mitterteich

      https://tourismus.mitterteich.de/freizeit-erlebnis/museum/museum-mitterteich

      Museumsquartier Tirschenreuth

      Maximilianplatz 35

      95643 Tirschenreuth

      https://www.stadt-tirschenreuth.de/museumsquartier

      ~~~~~~~

      über BITTE NICHT ANFASSEN!:

      Woran denkst du beim Wort Museum? An weltberühmte Ausstellungsstücke wie Sarkophage ägyptischer Pharaonen, an Gemälde von Picasso oder an technische Erfindungen wie das Automobil? Denkst du an das Deutsche Museum in München, das Pergamon-Museum in Berlin oder an das Städel in Frankfurt? Wir – das sind Ralph Würschinger und Lukas Fleischmann – denken beim Wort Museum an etwas Anderes: an Milbenkäse, Mausefallen, an Flipper-Automaten, Nummernschilder oder auch an Gartenzwerge. Denn die schätzungsweise 7.000 Museen in Deutschland haben so viel mehr zu bieten als das Angebot der großen Häuser.

      Mit „BITTE NICHT ANFASSEN – Museum mal anders“ begeben wir uns an kleine Orte, in Seitengassen großer Städte, um die kleinen und alternativen Ausstellungen zu finden, von denen du vermutlich noch nie gehört hast.

      Pro Monat erscheint eine Folge, für die einer von uns beiden ein besonderes Museum besucht und sich mit dem jeweils anderen darüber austauscht. Dabei kommen Museumsbetreiberinnen und -betreiber zu Wort, aber auch die Exponate an sich werden hörbar gemacht.

      Dieser Podcast ist für Museumsliebhaber, für Mitarbeiter aus dem Museumsbereich und für alle, die sich für Kunst, Kultur und Technik-Geschichte interessieren und skurrile Stories mögen.

      BITTE NICHT ANFASSEN! ist eine Produktion von Escucha – Kultur für's Ohr.

      Mehr Infos auf https://www.escucha.de/bitte-nicht-anfassen/

      ~~~~~~~

      Kontakt:
      Instagram: https://www.instagram.com/bittenichtanfassen_podcast/
      E-Mail: info[at]escucha.de

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      über „Das Zwoelfer – Museen im Landkreis Tirschenreuth!“:

      Wir sind die Museen im Landkreis Tirschenreuth und hier gibt es viel zu sehen, staunen und entdecken. 12 Monate im Jahr gibt es ein vielseitiges Programm: Sonderausstellungen, Veranstaltungen und Aktionstage zum Mitmachen.

      Das Stiftland und der Steinwald haben einiges zu bieten und auch die Museen in unserem Landkreis sind immer wieder einen Besuch wert. Nicht nur in den größeren Städten wie Tirschenreuth, Waldsassen, Mitterteich, Kemnath und Erbendorf finden Sie mancherlei Museumsschätze, sondern auch in Bärnau, Bad Neualbenreuth, Mähring, Plößberg und nicht zuletzt auf der Burg in Falkenberg gibt es viel Neues und Altes zu entdecken.

      Wir laden Sie ein auf eine spannende und abwechslungsreiche Entdeckungsreise durch die Museen im Landkreis Tirschenreuth und wünschen Ihnen dabei einen angenehmen Besuch, bleibende Eindrücke und interessante Begegnungen. Wir freuen uns auf Sie!

      Wollt ihr uns unterstützen?

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      Dann schaut doch auf unserer Steady-Seite vorbei: https://steadyhq.com/en/bitte-nicht-anfassen

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      Podcast-Credits:

      Sprecher: Lukas Fleischmann, Ralph Würschinger
      Produktion: Escucha GbR
      Podcast-Grafik: Tobias Trauth; https://www.instagram.com/don_t_obey/
      Intro/Outro: Patrizia Nath (Sprecherin) https://www.patrizianath.com/, Lukas Fleischmann (Musik)

      Wenn euch der Podcast gefällt, dann abonniert uns und empfehlt uns weiter. Welches Museum sollen wir unbedingt vorstellen? Schreibt uns eure Vorschläge!

      ~~~~~~~

      Transkript

      Transkript

      Lukas

      Hallo und herzlich willkommen zu Bitte nicht anfassen. Museum mal anders. Normalerweise hört ihr hier einen Ausschnitt aus unseren Interviews, aber diesmal ist alles anders, denn wir haben eine kleine Ankündigung. In diesem Monat könnt ihr euch auf ganze vier Folgen freuen und das liegt an unserer Kooperation mit dem Museumsverbund. Das Zwölfer museen im Landkreis Tirschenreuth.

      Ralph

      Genau das ist ein Museumsverbund in der nördlichen Oberpfalz, also in Ostbayern. Und die haben uns eingeladen, damit wir ihre schrägen Alternativen und liebenswerten Museen besuchen. Und ihr könnt euch auf krasse Geschichten über Bier, über verrückte Grenzen, über mutigen Widerstand und ganz viel Handwerkskunst freuen.

      Lukas

      Und jetzt geht's los. Juhu!

      Lukas

      Ja. Hi, Ralph

      Ralph

      Hallo Lukas und hallo an alle Leute da draußen, die uns hören. BNA ist. Bitte nicht anfassen. Museum mal anders. Und was sie jetzt hört, ist der erste Teil einer vierteiligen Reihe, in der es um Museen in der Oberpfalz geht.

      Lukas

      Genau richtig. Und vielleicht ganz kurz das Konzept erklärt. Wir besuchen abwechselnd Museen und stellen diese Museen dem anderen vor. Und wir haben schon Kriterien, was diese Museen betrifft, denn wir gehen nicht in die großen Häuser, in die großen Galerien, sondern uns interessieren die kleinen Museen, die ein bisschen abseits gelegenen Museen, die vor allem mit schrägen, aber vor allem liebenswerten Geschichten aufwarten.

      Lukas

      Und auch jetzt, in dieser zwölf Special Edition, wird es so sein.

      Ralph

      Und normalerweise ist es ja so, dass der eine nicht weiß, wo der andere hingeht, welches Museum er besucht. In dem Fall ist es so, dass wir das wissen, welches Museum der andere besucht hat. Aber abseits davon wissen wir nichts. Das heißt, die Ahnungslosigkeit bleibt. Also wenn dumme Fragen auftauchen, dann ist das nicht gestellt.

      Lukas

      Vielleicht noch kurz zu der Region, in der wir uns jetzt im September aufhalten werden. Die Oberpfalz ist einer von sieben bayerischen Regierungsbezirken und ist in Nordostbayern, also an der Grenze zu Tschechien zum Beispiel oder im Süden zu Niederbayern angrenzend. Städte, die man in der Oberpfalz kennt, sind normalerweise Regensburg, Amberg, vielleicht noch Weiden. Genau. Und diese Museen von Zwölfer, vom Museumsbund, die befinden sich in der Nord Oberpfalz.

      Lukas

      Und das ist eine Region, die sehr ländlich geprägt ist, die aber trotzdem ganz schön viel Museen in petto hat.

      Ralph

      Zwei Diese Museen hast du ja für diese Folge besucht.

      Lukas

      Genau. Und deswegen würde ich sagen fangen wir an mit der eigentlichen Geschichte. Und bevor ich dir diese Museen vorstelle und die Objekte und worum es in dieser Folge geht, will ich dir eine ganz allgemeine Frage stellen. Und zwar, weißt du, lieber, als warum der Mensch sesshaft geworden ist. Also wir waren ja alle mal Jäger und Sammler und dann, ungefähr vor 10.000 Jahren beginnt ja diese neolithische Revolution.

      Lukas

      Also wir werden sesshaft, Wir werden von Jägern und Sammlern zu Bauern. Weißt du eigentlich, warum der Mensch das gemacht hat?

      Ralph

      Weil er die Landwirtschaft für sich entdeckt hat. Und dadurch konnte er halt kontrolliert Lebensmittel anbauen.

      Lukas

      Das ist eine der Theorien dazu. Und eine andere Theorie dazu, die so ein bisschen mit deiner Theorie einhergeht, ist tatsächlich die Erfindung des Bieres. Davon gibt es zwei Varianten Variante Nummer eins, die von der Wissenschaft auch wirklich als seriös wahrgenommen wird. Menschen haben mit dem Ackerbau begonnen und mit dem, was sie über hatten, haben sie Bier hergestellt und das hat dann wiederum die Menschen motiviert, weiter Ackerbau zu betreiben, weil sie neben der Nahrungsaufnahme auch den berauschenden Effekt von Bier gut fanden oder aber und auch das ist eine ernst genommene Theorie, die ich persönlich fast besser finde.

      Lukas

      Jemand hat zufällig vergorenes Getreide mit Wasser irgendwo stehen lassen, dann getrunken und gemerkt alles wird gut. Und es gibt auch einen Rausch. Weil man dieses wortwörtliche Kultgetränk halt nicht auf Wanderschaft herstellen konnte, musste man sich nebenbei sesshaft machen. Das heißt, es gibt wirklich Archäologen, die davon ausgehen, dass Bier der Grund ist, warum die Menschheit sesshaft wurde und nicht die Menschheit wurde sesshaft.

      Lukas

      Und dann wurde in der Folge das Bier kultiviert.

      Ralph

      Nur das es schon damals abhängig gemacht hat.

      Lukas

      Also jedenfalls ist es so, dass Bier einen sehr großen Teil der Menschheit im Prinzip seit tausenden von Jahren begleitet. Und so ist das natürlich auch für Bayern und natürlich auch für die Nord Oberpfalz. Denn in dieser heutigen Folge wird es um eine ganz besondere und ziemlich verrückte Biertradition gehen. Die ist so nur noch in fünf Dörfern und Städten in der Nord Oberpfalz gibt.

      Lukas

      Es geht um den sogenannten Zoigl. Dazu war ich in zwei Museen, nämlich in Tirschenreuth und in Mitterteich. Darüber hinaus habe ich noch eine Handwerkscheune besucht und ich war in einem Kommun Brauhaus. Also es wird eine sehr, sehr ausschweifende und sehr lange und hoffentlich auch sehr schöne Folge. Und weil ja weiß, dass ich Bier Liebhaber bin, kann ich dir schon mal sagen, dass ich bei der Aufnahme und natürlich auch bei der Verkostung sehr viel Spaß hatte.

      Ralph

      Ja, freut mich. Ich freu mich jetzt auch sehr auf die Folge, weil Zoigl kenne ich vom Namen her und hab sie auch schon öfter getrunken, aber viel weiß ich nicht darüber genau.

      Lukas

      Du kommst sie aus der Region, du kommst ja aus Weiden und von daher ist dir der Begriff Zoigl natürlich geläufig. Aber wir werden im Laufe dieser Folge klären, ob du in deinem Leben bislang immer nur falschen Zoigln getrunken hast oder möglicherweise immer nur echten Zoigl.

      Ralph

      Hmm.

      Lukas

      Also ich hab den Begriff Zoigl vorher auch schon mal gehört, aber ich hatte überhaupt keine Ahnung, was es ist. Also keine Ahnung. Ich dachte, es handelt sich nur um eine Biersorte, aber es handelt sich um deutlich mehr. Ich wusste nur, dass das jetzt bei Touristen ziemlich beliebt ist, die alle auf den Zoll gehen. Also nicht nur bei Touristen, auch bei Einheimischen.

      Lukas

      Aber es ist auf jeden Fall eine ziemliche Touristenattraktion geworden. Um mich dieser Geschichte anzunähern, bin ich erst mal nach Tirschenreuth ins Museumsquartier gefahren, um erhellt zu werden. Das Museumsquartier Tirschenreuth ist ein Museum, das sich in mehreren Gebäuden befindet und das sich so ein bisschen um lokale Geschichte dreht. Ich finde es sehr modern. Ich finde es auch sehr ansprechend und vor allem fand ich dafür, dass Tischenreuth jetzt keine Großstadt ist, sehr, sehr groß und sehr, sehr ausführlich.

      Lukas

      Es ist wirklich, da kann man echt mehrere Stunden drin verbringen. Jedenfalls, als ich in dieses Museum gefahren bin, da sind mir auf dem Weg ein paar Dinge aufgefallen und die fand ich ziemlich verwirrend. Und zwar gab es an sehr vielen Häusern, wie ich dachte, Davidstern. Und dann war ich verwirrt, weil ich mir gedacht hab Hä? Gab es zu viele jüdische Gemeinden da in der Nord Oberpfalz?

      Lukas

      Was hat es damit zu tun? Aber diese Davidsterne an den Häusern haben überhaupt gar nichts mit Juden zu tun, oder? Judentum, sondern mit Bier. Wie das genau zusammenhängt, das hat mir Marianne Stangl erklärt. Weil sie hat mir eine kleine Führung über den Säugling im Museum Tirschenreuth gegeben.

      Marianne Stangl

      Das Wort Zoigl kommt wahrscheinlich von dem Wort vor oazeign anzeigen. Und damit wollte man einfach sagen Unser Bier ist fertig, kommt her und trinkt mal damit man das gesehen hat, hat man einen Zoiglstern rausgehängt oder manchmal auch einem Fichtenbusch.

      Lukas

      Können Sie mir kurz erklären, wie schaut der aus?

      Marianne Stangl

      Ja, das ist wie ein Davidstern. Er hat sechs Zapfen und auf der einen Seite ist praktisch Hopfen und Malz und Wasser und auf der anderen Seite die Elemente Erde, Luft und Feuer, die wichtig sind, dass man solche brauen kann. Früher hat man dann aus dem Giebelfenster einen langen Stab rausgehängt und vorne war eben der Zoigl Stern dran. Also ich schätze jetzt mal mindestens 2 Meter ist es rausgegangen.

      Und der Zoigl Stern so einen halben Meter. Damit hat jeder gesehen. Da kann ich jetzt reingehen und als Zoigl fertig, da darf ich trinken.

      Ralph

      Hmmm. Okay, ja, da waren einige Sachen dabei, die ich noch nicht kannte. Sei es, wo das Wort herkommt, also auch die Bedeutung der Zacken. Aber es ist schon ein riesen Zufall, dass das genauso aussieht wie ein Davidstern, oder nicht?

      Lukas

      Das liegt wirklich an diesen drei Elementen plus einen drei Zutaten des Bieres. Im Mittelalter wusste man noch nicht, dass Hefe auch essenzieller Bestandteil von Bier ist und deswegen müssten sie eigentlich vier Bestandteile sein. Aber in dem Fall sind es halt drei. Es ist halt auch schon seit dem Mittelalter als das Symbol für das brauen Mälzer Handwerk überliefert. Jetzt wusste ich auf einmal, woher diese ganzen Sterne in den Ortschaften kommen und woher auch der Name Zoigl kommt.

      Lukas

      Der richtige Artikel ist übrigens auch der Zoigl. Ich dachte Was heißt das? Zoigl Aber es ist wirklich der Zoigl.

      Ralph

      Ganz wichtig. Hast du dir die Finger verbrannt?

      Lukas

      Ja. Und, äh, Marianne Stangl hat ja schon im O-Ton anklingen lassen, was jetzt das Besondere an diesem Bier ist, an diesem Bier. Denn Zoigl ist sozusagen das Gegenteil von Industriebier. Denn dieses Bier wird seit Jahrhunderten von den Bürgerinnen und Bürgern der Dörfer und Städte in dieser Region selbst gebraut und normalerweise zu Hause dann zum Zoigl ausgeschenkt.

      Lukas

      Und dazu gibt's feste Listen, wo sich die Bürger die Hausbrauer damals in Listen eintragen konnten. Dann wussten sie okay, heute gibt es Zoigl Ausschank. Bei dem Morgen gibt es Zoigl Ausschank bei dem und in zwei Wochen gibt es zwei Ausschank bei denen.

      Ralph

      Es gibt ja heutzutage auch noch Zoigl Kalender, aber den findet man online.

      Lukas

      Und der wird auch natürlich in den Song verlinkt werden. Zu Hochzeiten gab's in zum Beispiel in Tirschenreuth 360 diese Hausbrauer. Also müssen wir vorstellen, 360 Minibrauereien in den Häusern von Leuten, die ihre Wohnzimmer heute würde man sagen als Pop up Kneipe zur Verfügung stellen. Denn was auch ganz wichtig für die Zoigl-Tradition ist, ist, dass man einen Zoigl in einer sogenannten Zoiglstube trinkt.

      Lukas

      Da gibt es bei den muss sie nicht besucht habe auch eine, und zwar aus den 1930 er Jahren und die steht im Museum mit der Teich mit der Teich das es von Tirschenreuth etwa 10 bis 15 Minuten mit dem Auto entfernt. Und in diesem Museum geht es ganz viel um die Porzellangeschichte der Stadt. Aber eben auch und darum soll es ja vorwiegend in dieser Folge gehen, um die Tradition.

      Lukas

      Die haben da eine Zoiglstube aus den 1930 er Jahren vor der Zerstörung oder vor der Verschrottung gerettet und eins zu eins im Museum ausgestellt. Rainer Gottas gibt in diesem Museum Führungen. Er ist ziemlicher Zoigl, Fan. Er soll uns mal beschreiben, wie diese Zoiglstube aussieht aus den 1930 er Jahren.

      Rainer Gottas

      Dann hat man einen Schanktisch, der wird dann immer extra, wenn ausgeschenkt wird reingestellt und auch die Garnitur, die Stühle und der Tisch, der sind extra für die Stube gemacht worden, die sind schmäler, weil man muss einfach sagen, früher ist ja das Zoigl nicht in der Wirtsstube ausgeschenkt worden, sondern zu Hause im Wohnzimmer. Dann ist das Wohnzimmer ausgeräumt worden und es sind dann extra Tische reingestellt.

      Rainer Gottas

      Deswegen sind die etwas schmäler, damit ein bisschen mehr reinbringt. Dann ist natürlich früher Karten gespielt worden, knüpft worden.

      Lukas

      Und dann siehst du im Hintergrund schwarz-weiß Bilder mit Aufnahmen aus einem Zoiglausschank aus den 1930 Jahren. Also das ist wirklich die Spucknäpfe. Du siehst die Herren in ihren Anzügen, in dem Gewand, die da ja halt Karten und ihr Bier trinken. Keine Ahnung, was und was ich auch extrem cool find. Du siehst also, dass es nicht auf den Fotos, das ist wirklich vor Ort den alten Schanktisch.

      Lukas

      Mich hat es ein bisschen wie an so ein Altar erinnert, nur dass anstatt irgendeiner keine Ahnung christlichen Statue oder halt statt irgendeinem Kreuz halt es Bierfass so eine Art. Und obendrüber ist so ein Haken und das sind Biergläser dran. Und dann gibt es zwei verschiedene. Es gibt sozusagen die Biergläser für die StammZoiglgänger und da hat jeder dann sein eigenes Bierglas, das es dann zum Beispiel im Zinndeckel einer Gravur drinnen oder irgendwie so was.

      Lukas

      Und dann gibt es halt noch die Biergläser von den Leuten, die halt spontan vorbeikommen. Heute wie damals ist der Zoigl im Prinzip also von der Biersorte her. Wir haben jetzt ja ganz viel darüber gesprochen, woher das kommt, was diese Tradition ausmacht, was es mit der Teufelstube auf sich hat. Aber was ist das jetzt eigentlich für ein Bier?

      Rainer Gottas

      Es ist ja Kellerbier. So in der Richtung kann man sagen, es ist ein ungefiltert das Bier. Jeder hat halt sein eigenes Rezept, nachdem er Braut gebraut wird im Brauhaus. Nach den eigenen Rezepten von denjenigen, der es dann auch schenkt, der gibt seine Zutaten dazu. Nach den Zutaten wird dann der Sud gemacht und dann der Sud nach Hause gefahren und dann wird es bei ihm zu Hause fertig gemacht. Da kommt dann die erste Hefe dazu.

      Ralph

      Hast hast aufpasst. Der hat ganz am Anfang gesagt ist s‘Zoigl

      Lukas

      Ja, ja, ja, ja, da muss ich nochmal nachfragen. Ich wurde jedenfalls mehrfach darauf hingewiesen. Es handelt sich um der Zoigl und das Zoigl sagen nur Leut, die nicht Bescheid wissen. Das sind jetzt ein paar Stichworte gefallen, die wir vielleicht noch mal so ein bisschen nacheinander abklappern müssen. Also zunächst Reiner Gottas hat gesagt, Zoigl ist ein Zwickel oder Kellerbier. Noch mal, das ist eine ungefilterte Natur, trübes Bier, das sich dadurch auszeichnet, dass es in der Regel wenig Kohlensäure hat und es ist ziemlich würzig und süffig.

      Lukas

      Eine Zeit lang war Zwickel oder Kellerbier so ein bisschen verschrien als so plumpes äh, ja, plumpe Plörre. Keine Ahnung, weil es halt nicht gefiltert war oder so, aber seit ein paar Jahren vielleicht doch schon seit ein paar Jahrzehnten ist es wieder ziemlich und wog. Und auch große Brauereien brauen Kellerbiere und Zwickel Biere als es gibt es überall in Kiosken, Supermärkten.

      Lukas

      Keine Ahnung was. Also das hat ein ziemliches Comeback gefeiert. Dieses Comeback, also die Entwicklung, dass es erst unbeliebt war und wiederbelebt wurde, das hat auch letztlich der Zoigl erlebt. Und da müssen wir uns noch mal die Geschichte anschauen. Das heißt, wir gehen jetzt ganz kurz noch mal auf die Geschichte des Zoigls ein, und dann gehen wir noch mal darauf ein, was Rainer Koch das gesagt hat, was es mit diesem Kommunbraurecht eigentlich auf sich hat.

      Lukas

      Aber ich glaube, man versteht es nicht so gut, wenn man sich nicht erst die Geschichte anguckt und dann in das Kommun Brauhaus geht.

      Ralph

      Na dann, auf geht's.

      Lukas

      Man fragt sich ja, warum gibt es den Zoiglgenau in dieser Region und nicht irgendwo anders? Und warum hat sich der Zoiglgenau in dieser Region bis heute gehalten? Und das liegt vor allem daran, dass halt die Region ziemlich arm war. Punkt. Das heißt, in der Regel haben sich die Leute das teurere Brauereibier nicht leisten können. Und bis heute ist es ja so, dass Bier in den Brauereien vor Ort.

      Lukas

      Es gibt natürlich auch in der Region Brauereien und Wirtschaften und natürlich ist es auch heute noch so, dass das Brauereibier teurer ist als es Bier. Deswegen sind die Leute halt damals vorwiegend in die Zollstuben gegangen. Das erste Zoiglbraurecht, dieses Recht, das Bürgerinnen und Bürger, also in dem Fall Bürger, weil wir sprechen hier übers Mittelalter bzw über die frühe Neuzeit, dass Bürger zu Hause brauen können in den Ortschaften, das ist zuerst in Neuhaus, das ist auch ein Ort, da in der Oberpfalz im Jahr 1415 nachgewiesen, in der Theiß, da wo das Museum steht und da, wo ich auch das Kommun Brauhaus besucht habe, da gehen wir später noch mal drauf ein.

      Lukas

      Da ist es im Jahr 1516 nachgewiesen, also eine über 500 Jahre alte Tradition. Und weißt du, warum zu dieser Zeit im Mittelalter und in der frühen Neuzeit hauptsächlich Bier getrunken wurde?

      Ralph

      Ich bin mir nicht ganz sicher, aber hängt das mit dem Fasten zusammen?

      Lukas

      Also da wär es Starkbier. Wie Also das ist die Erfindung des Starkbieres. Wie soll man quasi gesagt hat man Flüssiges, bricht es Fasten nicht und deswegen hat man in der Fastenzeit so viel Starkbier gebraut. Daher kommt auch dieser Ausdruck Flüssigbrot. Aber das hat damit nichts zu tun.

      Ralph

      Hm, nee, war sie nicht. Erhelle mich.

      Lukas

      Es gab ja damals keine Kanalisation, keine Wasserleitungen. Das heißt, häufig war halt einfach Wasser ziemlich verdreckt und kein belastet. Und indem man Wasser zu Bier gebraut hat, hat man halt relativ viele Keime abgetötet. Und deswegen war es so, obwohl man die ganze Zeit Alkohol zu sich genommen hat. Trotzdem war fast gesünder Bier zu trinken, als es Wasser zu trinken, was halt viel mehr keimbelastet war.

      Lukas

      Also weil wir in dieser Zeit von einer relativ armen Region sprechen, ist es halt so, dass die Leute halt relativ viel Bier gebraucht haben und zu relativ günstigen Preisen. Und das hat halt dazu geführt, dass dieses Haus braurecht entstanden ist und dass alle Leute dann angefangen haben, dieses Bild zu Hause zu brauen und sich eben in diesen Kommunen, Brauhäusern zusammenzutun.

      Lukas

      Noch mal zu den Kommunen Brauhäusern also was es mit denen auf sich hat. Da kommen wir gleich dazu. Ja, genau. Das heißt also, dass also eigentlich bis bis ins 20. Jahrhundert rein kannst du sagen, der Zoigl ohne Edelstahlfässer und Kühlhäuser letztlich gemacht wurde? Und das soll noch mal kurz Reiner Gottes erklären.

      Rainer Gottas

      In den 50er Jahren war das noch ganz gut, aber dann ist es immer weniger geworden. Die Nachfrage hat nachgelassen, es ist der Brauerei Bier getrunken worden und es ist, weil es auch teilweise qualitätsmäßig ein bisserl geschwankt hat, immer ein bisschen in Vergessenheit geraten.

      Ralph

      Du hast ja jetzt schon mehrfach auf diese Kommunbrauhäuser verwiesen. Was genau hat es denn mit denen auf sich? Also ein bisschen was weiß ich schon, dass das das sozusagen Häuser sind, die die Leute halt nutzen konnten zu Gemeinschaftshäuser, aber mehr auch nicht.

      Lukas

      Beim Zoigl ist es ja so jeder Zoigl schmeckt unterschiedlich und es liegt daran, dass hinter jedem Zoigl ein eigenes Rezept steht, was halt logischerweise von den Hausbbrauern da verwendet wird. Damit es soweit kommt, müssen wir jetzt erst mal uns angucken. Okay, wie wird der Zoigl denn überhaupt hergestellt? Und da ist es eben, dieses Kommunbrauhaus ganz wichtig.

      Lukas

      Früher gab es davon etliche, heute sind noch fünf Stück geblieben und zwar in Mitterteich, da wo das Museum steht, in Falkenberg, in Windisch Eschenbach in Eslarn und in Neuhaus. Falls du dich an den Anfang der Folge erinnern kannst, da waren wir Museumsquartier Tirschenreuth. In Tirschenreuth gibt es zum Beispiel kein Brauhaus mehr. Und jetzt sind wir schon bei der Definition Was ist echter Zoigl und was ist falscher Zoigl?

      Lukas

      Echter Zoigl ist der Zoigl, der aus Kommunbrauhäusern kommt, das heißt in der der Biersud in Kommunbrauhäusern hergestellt wird. Und falscher Zoigl oder das falsche Echtfalsch, das vielleicht ein bisschen hart, die Unterscheidung aber nicht traditioneller Zoigl ist. Zoigl, der einfach dann auf der Karte in der Wirtschaft als Zoigl deklariert wird. Aber das ist dann einfach nur ein Kellerbier.

      Lukas

      Hat aber mit der Herstellung nix zu tun. Ein Kommun Brauhaus. Das hast ja auch schon gut zusammengefasst, dass es halt ein Brauhaus im Ortskern und das da von allen Bürgerinnen und Bürgern dieser Ortschaft genutzt werden. Wenn die ein Haus oder Immobilienbesitz in dieser Ortschaft besitzen.

      Ralph

      Kürze von Fakt Ja, in Folge zehn war ich doch im Knopfmuseum in Bernau. Ja, und das ist ja angesiedelt in einem ehemaligen Kommunbrauhaus.

      Lukas

      Ich war jedenfalls in einem Kommunbrauhaus in was noch als solches genutzt wird, und zwar in Mitterteich. Und als wir da reingekommen sind, habe ich natürlich Rainer Gottes gefragt, Da sind wir dahingegangen. Das hat mir das mal kurz erklären soll.

      Rainer Gottas

      Der Raum hier oder das Kommunbrauhaus ist jetzt circa 160 Jahre alt. Es ist damals neu gebaut worden, weil die Eisenbahn nach Mitterteich da gekommen ist. Und genau in dem Bereich, wo dann die Bahnhofstraße gebaut werden sollte, stand das alte Kommunbrauhaus. Das war damals schon baufällig. Und dann haben wir gesagt Gut, dann reiß mers ab, jetzt bauen wir da die Straße in die Bahnhofstraße rein und dann stellen wir das neue Brauhaus hier hin.

      Ralph

      Ja, man hört es schon. Es muss ein großes Gebäude sein, weil es ja halt und du was dort wurde zu der zu dem Zeitpunkt dann auch was gebraut.

      Lukas

      Nee, als ich da war wurde nix gebraut. Von der Größe kannst du sie vielleicht vorstellen wie so eine Kapelle. Du hast es ja auch vom Hall her gehört. Also es ist recht.

      Ralph

      Hell.

      Lukas

      Es sind drei Stockwerke, aber die Stockwerke sind jeweils unterschiedlich hoch. Und es liegt vor allem daran, dass halt in dem KommunBrauhaus verschiedene Einrichtungen drin sind. Also ganz unten. Ebenerdig ist sozusagen der Maische-Bottich und der Sudkessel. Das sind zwei sehr, sehr große Kessel aus Kupfer Farben und dann sind da die ganzen Leitungen usw und so fort und da wird es dann gebraut.

      Lukas

      Wir können jetzt natürlich nicht auf das Bierbrauen im Allgemeinen eingehen, weil es ist halt echt ein sehr komplizierter Prozess. Und dann gehst du aber durch die verschiedenen Stockwerke hoch und unterm Dach und das fand ich ziemlich witzig. Da ist 1 Meter, ein paar Meter breit und ein paar Meter lang eine metallene Wanne und in der wird der Sud dann gekühlt.

      Lukas

      Ich habe natürlich ganz viele Bilder davon gemacht. Ich habe auch Videos gemacht, die sind alle in den Shownotes, damit ihr euch das alles angucken könnt. Das ist natürlich immer ein bisschen schwierig im Podcast zu beschreiben, aber wie gesagt, da wird es auf jeden Fall Materialien dazu geben. Und der Unterschied zwischen einem Kommun Brauhaus und einer Brauerei ist der, dass in einem Kommun Brauhaus, das was da gebraut wird, ist noch kein Bier, das ist der Sud und der wird dann über Fässer oder über Tanks wie auch immer zu den jeweiligen Hausbauer nach Hause gebracht. Die versetzen das dann zum Beispiel mit Hefe und lassen es zu Hause gären. Das, was in den Kommunbrauhäusern gebraut wird, das nennt man die Anstellwürze. Deswegen ist auch der Geschmack immer anders, weil jeder zu Hause halt einen anderen Hefe Stamm hat.

      Lukas

      Jeder hat andere Kellertemperaturen, jeder hat andere Feuchtigkeitswerte usw und so fort. Und deswegen schmeckt jeder anders, weil du eigentlich bei den Hausbrause nie dieselben Bedingungen hast.

      Ralph

      Ja okay, aber das heißt das jetzt nicht derjenige, der führen soll am Abend oder so öffnet, dass der in das Kommun Brauhaus geht und dort halt alle Schritte durchmacht, sondern der bekommt den Sud und finalisiert das dann zu Hause.

      Lukas

      Genau. Und da gibt es ja verschiedene Brautage. Ja, und da im Mittelteil ist es so in der Regel werden dann 42 Hektoliter gebraut und diese 42 Hektoliter werden dann an die Hausfrau verteilt Und in mit dabei sind zum Beispiel noch zwölf. In den anderen Ortschaften dieser fünf Zoll Ortschaften sind es teilweise noch viel mehr. Also da gibt es auch eine Homepage, Zoigln wir die Ehe, die habe ich auch verlinkt in den Shownotes.

      Lukas

      Da gibt es dann alle möglichen Zahlen, Daten und Fakten dazu. Heute ist eben dieser Zoigln wieder ziemlich on vogue, weil natürlich sich auch die Herstellung professionalisiert hat und weil natürlich jetzt auch hochwertiges Brauereiequipment genommen wird. Also die Zeiten sind vorbei, in denen man irgendwelche keine Ahnung halb verschimmelten Biersud da in der Gegend auf dem auf dem Ochsenkarren rumgetragen hat.

      Ralph

      So war das früher. Und dieses Braurecht, das liegt auf diesen Kommunbrauhäusern. Oder die Leute müssen dort hingehen, um es zu brauen. Die können es jetzt nicht einfach zu Hause brauen.

      Lukas

      So, genau. Der Sud muss im Kommun brauhaus hergestellt sein. Und was? Und der letzte Schliff und die Reifung und so was. Das passiert dann jeweils bei den Leuten zu Hause. Zoigl Keller und bei dem ganzen Bierkonsum, bei dem ganzen Hin und her tragen zum Kommunen Brauhaus und dann wieder zu den Hausbrauern und dann wieder wohin auch immer hat man natürlich Behältnisse für das Bier gebraucht.

      Lukas

      Heute sind das Edelstahlkessel. Sind es Tanks, sind es alles möglich. Heute ist das alles viel einfacher. Früher waren das natürlich Holzfässer. Lieber Ralph, aus meiner kleinen Expedition möchte ich dir jetzt noch die letzte Station vorstellen, denn wir fahren jetzt aus dem Kommun Brauhaus Mitterteich wieder zurück zum Museumsquartier nach Tirschenreuth. Da waren wir ganz am Anfang, wo auch der Zoiglnstand war.

      Lukas

      Wir gehen aber nicht in das Hauptgebäude, sondern wir gehen ein paar Kilometer entfernt in die Handwerksscheune. Da habe ich Herbert Konradgetroffen und Herbert Konrad hat mit seinen Kollegen eine fast ausgestorbene Tradition wieder zum Leben erweckt.

      Herbert Konrad

      Unsere Herausforderung war eben, das Fassbinderhandwerk Nach 50 Jahren Stillstand wieder zum Leben zu erwecken, wieder in Betrieb zu nehmen, wo zwischenzeitlich kein gelernter Fassbinder mehr vorhanden ist. Und das heißt, wir mussten uns alles wieder aneignen, dieses Wissen, was die Fassbinder damals besessen haben.

      Lukas

      Also du könntest jetzt, du kannst jetzt wieder Fässer bauen herstellen.

      Herbert Konrad

      Ja. Wir sind jetzt wieder soweit, dass wir wieder Fässer herstellen können.

      Ralph

      Ja, ein fast verloren gegangenes Handwerk. Ich kenne auch niemanden, der das macht oder auch nur irgendeinen Bezug dazu hat. Finde ich aber sehr, sehr spannend. Fassbinder, Böttcher oder Das ist doch auch ein Begriff dafür, oder? Oder Büttner Oder irgendwie so?

      Lukas

      Genau. Büttner, Böttcher, Fassbinder. Es gibt ganz viele deutsche Nachnamen, die auf dieses Handwerk hinweisen. Das mal ganz kurz zu dieser Handwerkscheune, diese Handwerkscheune, das ist eine Außenstelle des Museumsquartier. Und im Prinzip ist der Name Programm. Es ist wirklich eine riesengroße Scheune, in der ganz viele verschiedene handwerksbezogene Dinge ausgestellt sind. Es geht vom Schuster Handwerk über. Keine Ahnung, was eben Handwerks Tradition, die aus der Region kommen Und dieses Herzstück dieser Handwerkscheune ist, dass man eine alte Fassbinderfabrik bzw die Maschinen der alten Fassbinderfabrik wieder in diese Scheune reingebaut hat, und zwar der alten Fassbinderfabrik Mikesch.

      Lukas

      Und diese Maschinen, die da jetzt drin stehen in dieser in dieser Handwerkscheune und von Herbert Konradeben auch mitbenutzt werden, die sind über 100 Jahre alt und die wurden in einen sehr aufwändigen Prozess vor der Verschrottung bewahrt und können heute wieder benutzt werden.

      Ralph

      Aber macht er das jetzt zu Demonstrationszwecken oder kommerziell zu Demonstrationszwecken?

      Lukas

      Es gibt auch Kurse, wo du selber deine eigenen Fässer binden kannst usw. Das ist total spannend. Da macht doch viel mit Kindern, mit Schulklassen. Ich habe die Seite auch in den schon uns verlinkt. Da gibt es einen kleinen Eindruck darüber, was da alles angeboten wird. Aber ich hab mir echt überlegt an so einem Fassbinderkurs mal teilzunehmen, weil die Kulissen des Du gehst da irgendwo hin und dann kommst du am Ende mit einem mit einem schönen Holzfass, das kannst du für alles benutzen.

      Ralph

      Was willst du mit dem Fass machen?

      Lukas

      Hey, das kannst als Nachttisch benutzen, das kannste als Dekoartikel benutzen. Das schaut total cool aus. Das kannste Gartenstellen als. Als schanktisch. Bierfässer sind so schöne alte Bierfässer sind schon was wert. Und wenn du die selber baust. Ich finds cool.

      Ralph

      Aber ich merke es mir für deinen Geburtstag.

      Lukas

      Genau da muss man viel Geld ausgeben.

      Lukas

      300 bis 450 Euro das Fass allein. Also so ein Holzfass, wenn du dir das jetzt kaufst. Es gibt da noch Fassbinder Fabriken und wir haben ja beide mal in München gelebt und da gibt es dann auch etliche Biergärten, die zum Beispiel nur das Bier aus Holzfass ausschenken und die müssen ja irgendwo gebaut werden und so Bierfässer kosten paar 100 €. Also da biste, da kannst du schon sehr schnell sehr viel Geld los sein.

      Ralph

      Ja, nee, okay, okay, weiter.

      Lukas

      Damit du mal jetzt einen Eindruck bekommst, wie sich diese 100 Jahre alte, reaktivierte Fassbinder fabrik anhört, kriegst du einen Höreindruck von der sogenannten Stemmmaschine. Was das ist, was die genau macht, das erkläre ich dir dann im Anschluss.

      Herbert Konrad

      Denn Maschine setzen wir jetzt über den Transmissionsantrieb. Der gibt dann Kraft

      Herbert Konrad

      Ist also die Stehmaschine und der Riemen Antrieb. Der setzt also die zwei Fräsköpfe in Gang.

      Ralph

      Hmmmm, ja, Kopfkino. Da können jetzt mal alle Hörerinnen und Hörer kurz mal pausieren und sich überlegen, was da eigentlich passiert ist.

      Ralph

      Alle wieder da? Also ich. Ich kanns mir gar nicht vorstellen, weil er hat gemeint okay, da werden die Fräsköpfe da angeschaltet. Und fräsen bedeutet doch im Endeffekt, dass man Loch irgendwie reinmacht oder halt irgendwie ja doch schon irgendwie was in ins Holz rein reinbohrt sozusagen. Aber was macht man denn bei einem Fass? Was bohrt mir dann? Ich dachte, es sind einfach nur so so wie heißen es?

      Ralph

      Daumen oder so? Also Holzbretter und die werden dann irgendwie, die müssen gebogen werden und dann kommt ein Eisenring drüber und gerade ich hab keine Ahnung.

      Lukas

      Paar der Ideen, die du gesagt hast, sind gar nicht so falsch. Ein paar Dinge sind grob unterschätzt. Transmission. Musst du dir so vorstellen: Da hast du ein Motor, der eine ganz große Achse zum Drehen bringt. Der ist wirklich. Und diese Achse, die diesen Meter breit. Und damit du mehrere Maschinen betreiben kannst, musst du über kurze Keilriemen und Holzräder verschiedene Maschinen rein klinken.

      Lukas

      Und das ist halt irgendwie fast voll verrückt, finde ich, weil du hast nur einen einzigen Motor, der einfach nur eine Drehbewegung auslöst und der betreibt aber alle Maschinen, je nachdem wie du die da rein klingst. Und das ist das, was quasi im Hintergrund die ganze Zeit so rum wabert. Genau. Ja, und das, was du da gehört hast, diese Stemmmaschine, die ist dazu da.

      Lukas

      Die dort keine Löcher rein. Das wären riesengroße Löcher. Die ist dazu da, ein Holzfass von innen zu bearbeiten. Das musst du dir vorstellen. Das ist auch so ein wirklich und gusseiserne 10 Meter langes Ding, wo das Fass eingespannt wird. Und dann hassen sich drehende Fräsköpfe, die dieses Fass von innen sozusagen glatt schaben.

      Ralph

      Ja, verstehe, Auch.

      Lukas

      Davon habe ich ein Video in den Shownotes verlinkt, damit man sich das besser vorstellen kann. Ja, ganz viele dieser Maschinen sind halt in Handwerk schon aufgebaut, so dass sie wirklich von vorne bis hinten Unfassbar. Und kannst um das auch Herbert Konradund seine Kollegen wieder machen. Aber bevor jetzt natürlich so ein Fass in die Stamm in diese Stemmmaschine reinkommt und dieses Stichwort hast du ja auch so eine genannt, brauchts erst mal Fassdauben.

      Lukas

      Also da spricht man von den von diesen Holzblöcken, die die Fasswand bilden, also so Holzlatten, die zu der, die dem Fass zu dem machen, was es eigentlich ist, Dafür nimmt man normalerweise amerikanische oder slawonische Eiche. Das ist tatsächlich so, dass auch bei der Rettung der Maschinen noch ganz altes Holz gefunden wurde, was heute noch eben benutzt wird, um daraus die Fässer herzustellen, die noch einen kleinen Holzvorrat sichern können.

      Lukas

      Was echt cool ist, So ein Baum, der wächst logischerweise nicht in kreissrunder Fassform. Weißt du, wie man diese Form hinbekommt?

      Ralph

      Ich glaube, dass das mit Wasserdampf gemacht wird.

      Lukas

      Ja, fast.

      Ralph

      Also. Oder mit Wasser? Bad? Ich weiß es nicht. Also irgendwie oder war das mit Rauch oder so?

      Herbert Konrad

      Dieses Holz wird zunächst in einem Bottich gekocht. Und dieser Bottich, das war früher bei der Mikisch, wo das eingemauert der Bottich, der unten mit mit Kohlen und Holz beheizt worden ist. Und da kommen diese Holzteile, die in der Länge vorgefertigt sein, kommen in diesen Bottich und in den Bottich kommen sie mindestens eine Stunde, und dann wird das Holz weich, ein trockenes Holz.

      Herbert Konrad

      Wenn mir dann in die Maschine hinein legen würden und fressen würde brechen steht. Man sieht, dieses ist auch gebrochen.

      Ralph

      Ja, ich finde, er erklärt das ja sehr schön mit viel Dialekt, aber ich war ja nah dran. Es.

      Lukas

      Ja, also du hast es halt nicht gesagt. Das sind sie, die wollte ich, war aber geschenkt. Jetzt ist es so, dass dieses Holz, äh, bearbeitbar bzw biegbar ist. Und damit das aber alles möglichst einheitlichen möglichst präzise ist, wird das dann in die Maschine reingebaut. Und nach diese Daumen Maschine es an die Transmission angeschlossen. Und da steckst du diese Hölzer rein.

      Lukas

      Das ist auch ein ein Stahl Eisenkoloss, wo du diese Holzplanken darein steckst und dann hast du einen Metallstempel, der von oben kommt. Es ist so ein Metallkeil letztlich, der drückt die da oben dann von oben nach unten, so dass die sich biegen und gleichzeitig drückt die Maschine an der Seite die Daumen zusammen. Und so wird diese Taube von oben und von der Seite in die Form gepresst.

      Lukas

      Aber damit diese da oben die Form bewahren und ich gleichzeitig dann aber die weiteren Daumen bearbeiten kann, weil ich kann jetzt diese Tauben da nicht wieder in der Maschine drin lassen, bis sie getrocknet sind, brauche ich ja fünf fast drei Wochen und dann werden am Ende Spannklammern draufgemacht. Spannklammer das sind so wirklich martialisch wirkende Eisenklammern, die man dann so an die Ecken reinschlägt.

      Lukas

      Und die halten dieses Holz auf Spannung, bis es trocken ist.

      Ralph

      Dass es diese Klammern erwähnt. Aber Ringe oder so? Kommt die dann auch noch drauf oder gibt es das gar nicht?

      Lukas

      Doch wenn du jetzt von diesen Tauben je nach Größe und Form, sagen wir mal 15 Stück hast, dann musst du die ziemlich genau anordnen und dann muss so einen Spannring rum machen, dessen diese komischen Metallringe und das kommt dann in die Stemmmaschine rein. Weil jetzt hast du den Außenbereich und die Stemmmaschine fressen den Innenbereich so aus, dass dieses Fass, das da fast in den Raum entsteht.

      Lukas

      Aber ich fasse es auch sehr, sehr stark zusammen, weil die Spinnerei ist noch mal deutlich komplexer. Natürlich noch die Löcher für den Zapfhahn und natürlich auch der Fußboden. Und ich dachte, na ja, so ein Fußboden, den schlägt man dann halt rein und gut ist. Aber dass es deutlich komplizierter.

      Herbert Konrad

      Da muss immer hineingepresst werden. Aber wenn es zu wenig stark ist, dann bringts er nicht dicht. Nee, also es muss wirklich haargenau auf zehntel Millimeter muss diese Nut zu dem zu der Boden Stärke passen.

      Ralph

      Vielleicht kannst du mir das noch mal kurz erklären, wie dann der Boden aussieht. Sind das dann auch mehrere Holzbretter, die nebeneinander angeordnet sind? Ich weiß nicht ob die verleimt sind oder sonst irgendwas.

      Lukas

      Nein, nein, da wird nichts geleimt. Also meistens kommt noch noch so ein Dichtring rein. Das hat man früher tatsächlich mit Schilf gemacht. Dann wird dieser Boden wirklich rein geschlagen. Der wird den Kreis vom ausgeschnittenen und rein geschlagen. Aber damit es fast dicht ist, also die Dichtigkeit wird nicht hergestellt, indem man dann keine Ahnung ist von innen mit Gummi versiegelt oder was?

      Lukas

      Die Dichtigkeit wird nur dadurch hergestellt, dass diese Hölzer so präzise wie möglich zueinander gebaut werden. Und das ist schon cool, weil da musst du schon wirklich wissen, was du tust, damit dieses Fass halt auch dicht bleibt. Ja, und da kommen noch die Löcher rein und der Deckel. Aber das kann ich jetzt nicht weiter ausführen, auch mit Blick auf die Zeit.

      Lukas

      Was aber dann noch interessant ist, zumindestens ein Bier was sein soll, weil wir reden ja von von Zoiglnfässern. Das ist ja sozusagen der der Zusammenhang. Das muss dann auch ausgepicht werden. Weißt du was?

      Ralph

      Pech ist immer im Moment Pech, ja, dass es doch flüssiges. Tja, was ist denn das eigentlich?

      Lukas

      Flüssiger.

      Ralph

      Flüssiger Teer oder was ist das? Ist das Scheiße? Ich dachte, das ist es gar nicht. Oder ist es Harz oder so? Ne.

      Lukas

      Doch, ja, aber ich dachte bei Pech auch, das muss doch irgendwas ölige sein. Und dann war ich erstmal verwundert, dachte ich Häme macht doch nicht so einen Satz damit. Erdöl oder was? Es kann eine gut sein. Und es ist tatsächlich so, dass Paech aus Baumharzen hergestellt wird. Und auch da gab es noch von der Fassbinder Fabrik einiges und er stand nicht neben so einem Fass mit getrocknetem Pech drinnen und es sieht aus wie eine riesen Klumpen Bernstein, aber den kannst du wesentlich leichter halt wieder flüssig machen.

      Lukas

      Und da muss man dieses Fass dann von innen auspichen. Warum? Um dicht zu machen, sondern damit vom Holz keine Gerbstoffe in das Bier reinkommen. Und das ist jetzt der Unterschied zwischen einem Bierfass und einem Weinfass oder einem Whiskyfass. Wenn es aus Holz ist, willst du diese Gerbstoffe bei einem Wein oder bei einem Whisky, weil sich das auf den Geschmack auswirkt?

      Beim Whisky ganz besonders. Deswegen sind dann die Fassgrößen und was das für ein Holz ist usw für den Whisky super wichtig. Bei einem Bier möchtest du das nicht, weil das Holz für die Gerbstoffe in das Bier reinbringen und dann wird es halt ziemlich scheußlich. Ich weiß jetzt nicht, ob es Biere gibt, die das wollen. Keine Ahnung, aber in der Regel macht man das nicht.

      Lukas

      Herbert Konradund sein Team haben mir diese Handwerkstradition wieder zum Leben erweckt und die lernen auch noch wahnsinnig viel dazu. Also die Fässer werden auch besser. Am Anfang sind ganz viele Daumen gebrochen. Man hat sich dann Beratung aus einer Fassbinderfabrik in München geholt, die das tatsächlich noch machen. Genau. Und jetzt ist es halt so wirklich, dass auch Leute, die interessiert sein können, die können da Kurse belegen, die können da Fassbinderei mitmachen.

      Lukas

      Und ich glaube, es gibt einen Vormittag in der Woche, wo diese Fassbinder einfach so Tag der offenen Tür, da kann jeder reinkommen und halt gucken, worauf er Bock hat. Aber es ist auf jeden Fall darauf ausgelegt, dass man viel mitmacht, dass man sich das nicht nur anguckt, sondern dass man auch wirklich selbst mit diesen Fässern, also selber auch an Fässern herstellen kann.

      Lukas

      Ja, lieber Ralf, das war jetzt alles, was ich dir zu sagen habe. Meine sehr, ich würde mal sagen ausführliche Folge über den Zoigl und die Fassbinderei. Ich hoffe, dass ich dir einige Wissenslücken schließen konnte. Hast du noch Fragen?

      Ralph

      Ja, ob du denn die Gelegenheit hattest, dann ein bisschen Zoigl zu probieren?

      Lukas

      Ja, das habe ich ganz vergessen. Ja, klar. Logisch. Ich bin dann vom Brauhaus in Mitte. Gleich bin ich dann in so einen Keller gegangen und da habe ich ein Zoigl getrunken und es war sehr schmackhaft, was sehr gut. Da waren ja auch wirklich in so einem alten Keller. Es war auch faszinierend, weil dieser, weil da war auch keinen, keine Kühlanlage, nix drin ist.

      Lukas

      Wirklich einfach nur ein alter Felsenkeller und da ist das ganze Jahr über acht Grad, egal wie heiß es draußen es war voll kommen verrückt, weil es ein sehr heißer Tag war und dann Gäste rein und bis auf einmal in der Gefriertruhe, ohne dass da irgendwie Nachschub. Julian habe ich da schon. Das war sehr, sehr gut.

      Ralph

      Na schön, schön, freut mich. Ja, wie gesagt, ich habe einiges gelernt, viel sogar gelernt. Und jetzt erst mal ich bin erst mal erschlagen von all den Informationen da.

      Lukas

      Dann würde ich sagen, vielleicht findet bis zur nächsten Folge noch was. Einfällt, kannst du ja das in der nächsten Folge noch mal stellen und vielleicht kannst du schon mal so ein bisschen darauf hinweisen, was denn unsere Hörerinnen und Hörer in der zweiten Folge von Bitte nicht anfassen im Zwölferspecial erwarten können.

      Ralph

      In einer zweiten Folge geht's auch wieder um ein Handwerk, eigentlich sogar um zwei Handwerks berufe, die sehr selten geworden sind. Ehrlich gesagt, von dem einen wusste ich gar nicht, dass du existiert.

      Ralph

      Und ich habe auch sehr viel Fachjargon gelernt. Zum Beispiel, was ein Koelbl ist. Und der Durandl, habe ich gehört, also dass das wird auf die Hörer und Hörerinnen, auf euch da draußen zukommen in der nächsten Folge. Und sehr wissenswert auf jeden Fall auch wieder.

      Lukas

      Ich bin gespannt. Ein kurzer Hinweis noch zu dieser Folge Bitte nicht anfassen! Zwölfer-Edition ist eine Kooperation aus Bitte nicht anfassen und dem Zwölfer. Das sind Museen im Landkreis Tirschenreuth. Diese Kooperation wird gefördert von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern.

      Der Beitrag Zwoelfer-Special Folge 1: Der Zoigl: Vom Hausgebrautem zum Craft-Beer-Champion erschien zuerst auf Escucha.



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      1. Intro und Begrüßung (00:00:00)

      2. Bier macht Menschen sesshaft (00:03:02)

      3. Zoigl - eine Einführung (00:05:24)

      4. Zoigl - ein ganz spezieller Ausschank (00:09:24)

      5. Warum eigentlich nur hier? (00:14:58)

      6. Das Kommunbrauhaus (00:17:53)

      7. Zu Besuch in der Fassbinderei (00:27:46)

      8. Wie man eine Fassdaube baut (00:31:36)

      9. Ab in den Zoiglkeller (00:38:16)

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