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Creative Success = Financial Balance with Flexible Budget Plans As a creative individual, dealing with irregular income can be daunting. In this episode of From "Creative Passion To Profit", titled "How Creatives Can Budget for Regular Income," I, Mahmood, tackle one of the biggest challenges faced by those in the arts and creative world—budgeting. Have you ever felt the high of being fully booked and having commissions flying off the shelves, only to be met with silence and income droughts the following month? You're not alone. But here's the good news: with a little planning, you can smooth out those financial ups and downs. In this episode, I'll share three simple steps to help you build a budgeting system that fits your lifestyle and supports your creative ambitions. You'll learn how to determine your essential baseline expenses, create a financial buffer for quiet months, and implement a flexible yet simple budgeting method that allows you to thrive creatively and financially. You'll also have some homework tasks... Timestamped Summary: [00:00:00] Introduction to challenges of budgeting with erratic income. [00:00:58] Step 1: Determine your baseline expenses. [00:02:12] Step 2: Build a financial buffer for quieter months. [00:03:46] Step 3: Apply a simple, discipline-based budget system. [00:04:58] Homework: Calculate baseline expenses and track income. Mentioned in this episode: Training Training Training Find out more about Budgetwhizz Find out more about Budgetwhizz Budgetwhizz…
Irina Rastorgujewa: Diktaturen verstehen – mit Hilfe der Literatur
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×Ein Gespräch mit dem Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats «Die Kunst ist frei. Eine Zensur findet nicht statt.» So oder ähnlich kann man es in allen Verfassungen demokratischer Staaten lesen. Kunstfreiheit ist ein unverzichtbares Menschenrecht. Aber sie ist in Gefahr. In den vergangenen zehn Jahren hat sich vor allem in Deutschland vieles verändert, was Anlass zur Sorge gibt. Olaf Zimmermann ist der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, des Dachverbands aller deutschen Kulturverbände, also so etwas wie Deutschlands oberster Kultur-Lobbyist. Genau beobachtet er, wie die Kunstfreiheit von oben, also von Staat und Politik, aber auch von einigen Medien, eingeschränkt wird (Stichwort «Antisemitismusklausel»). Aber auch von links, zum Beispiel durch den Boykott israelischer Künstlerinnen und Künstler. Oder von rechts, zum Beispiel durch digitale Kampagnen und höchst reale Bedrohungen von Kultur- und Gedenkeinrichtungen. Nun hat Olaf Zimmermann den Band «Kunstfreiheit» herausgegeben, der Artikel zum Thema aus den vergangenen Jahren versammelt, die in «Politik & Kultur», der Zeitung des Kulturrats, erschienen sind. Ein Gespräch über die vielfältigen Angriffe auf die Kunstfreiheit – und wie wir sie verteidigen können. Podcast Johann Hinrich Claussen…
In der Not für die Seele sorgen In der Not für die Seele sorgen – das ist zu einer kirchlichen Arbeit geworden, die hohe Anerkennung findet, auch bei nicht-religiösen Menschen. Vor besondere Herausforderungen wird die Notfallseelsorge durch Terroranschläge gestellt. Davon hat es in jüngster Zeit in Deutschland mehrere gegeben. In den Nachrichten heißt es dann regelmäßig: «Die Angehörigen werden seelsorgerlich betreut.» Thomas Zippert ist einer der Begründer der Notfallseelsorge in Deutschland und Herausgeber eines neuen Buchs zum Thema («Das neue Normal. Leben und Umgang mit Katastrophen in der Praxis der Notfallseelsorge»). Er erklärt, was Seelsorgerinnen und Seelsorger in diesem extremen Sonderfall tun oder tun sollten. Es ist eine schwierige Aufgabe. Denn verschiedene Gruppen brauchen Hilfe: die Verletzten, die Augenzeugen, die Ersthelfer, Polizistinnen und Feuerwehrleute, Angehörige, die Öffentlichkeit. All dies geschieht im Scheinwerferlicht. Denn der Einsatz ist von maximaler medialer Aufmerksamkeit begleitet. Zudem wird das Unheil sofort zum Gegenstand des politischen Streits. War der Täter ein Islamist oder ein Rechtsextremist, ein Ausländer oder ein Deutscher, kriminell oder psychisch krank? Verschiedene politische Parteien versuchen sofort, politischen Nutzen aus dem Schrecken zu ziehen. Kirchenvertreter dagegen rufen zu Besonnenheit und Zurückhaltung auf. Aber was täte den Betroffenen eigentlich gut? Was denken und fühlen sie selbst? Erstaunlich ist eine weltanschauliche Verschiebung. Früher wurde nach solch einem Unheil danach gefragt, wie Gott dies zulassen konnte. Heute wird darüber gestritten, warum der Staat es nicht verhindert hat. Hat die Religion also die Aufgabe an den Staat abgegeben, das Unerklärliche zu erklären? Aber wäre das ein Verlust? Die Notfallseelsorge kann sich doch jetzt darauf konzentrieren, die Betroffenen zu begleiten, zu stützen, vielleicht sogar zu trösten. Wie könnte es gelingen? Podcast Johann Hinrich Claussen…
Über das neue Praxisbuch des hessischen Theologen Der Umbruch, in dem sich die europäischen Kirchen befinden, hat auch eine architektonische Seite: Was soll aus all den Kirchbauten werden? Diese Frage kann man auch auf säkuläre Kulturbauten anwenden. In Deutschland wird man sich absehbar nicht mehr die vielen Museen, Theater, Opern und Kulturhäuser leisten – und nicht mehr wie bisher nutzen – können. Doch dieser Frage hat sich die Kulturpolitik bisher noch nicht gestellt. Die Kirchen sind da mindestens zwei Schritte weiter und haben inzwischen viel versucht: Kirchen wurden abgegeben, umgebaut, mit neuen Partnern neu genutzt, manchmal aber auch abgebrochen. Dabei ist viel in Bewegung geraten, alte Tabus, was in einer Kirche erlaubt oder verboten sei, aufgebrochen. Neue Möglichkeiten wurden ausprobiert. Aber es gab auch bittere Verluste. Der hessische Theologe Markus Zink hat nun das Praxisbuch «Kirche kann mehr. Kirchenräume weiter denken, nutzen, gestalten» veröffentlicht. Es will Menschen Mut machen, denen ihre Kirchbauten am Herzen liegen, die aber vor schweren Entscheidungen stehen. Zink stellt Beispiele von gelungenen Kirchenumnutzungen vor, die überraschen, irritieren und anregen. Er zeigt, mit welcher Intensität sich Menschen in der Kirche darum bemühen, ihre architektonischen Schätze zu bewahren, indem sie diese für ihr Gemeinwesen neu zugänglich machen. Allerdings kann er auch zeigen, welche negativen Lernerfahrungen bisher gemacht wurden: Allzu oft hat man versäumt, interessierte Menschen vor Ort angemessen zu beteiligen und hat zu schnell und zu teuer umgebaut. Auch ist es ein schwerwiegender Fehler, dass evangelische und katholische Gebäudeplanungen fast nie miteinander abgeglichen werden. Auch hier braucht es mehr Ökumene. Podcast Johann Hinrich Claussen…
Im Sport (und in der Kirche) Martin Schäuble ist ein sehr anerkannter Jugendbuchautor, der sich schwierigen Themen stellt. In «Draußen mit Claussen» hat er vor einem Jahr über seinen Roman «Alle Farben grau» gesprochen, in dem er vom Suizid eines Jugendlichen erzählt. In seinem neuen Buch «Warum du schweigst» geht es um sexualisierte Gewalt im Breitensport. Dazu hat er intensiv recherchiert, mit Betroffenen und Fachleuten gesprochen. Viel hat ihm Ina Lambert, Geschäftsführerin von Safe Sport, geholfen. Erzählt wird die Geschichte von Lena. Fußball bedeutet ihr alles. Der neue Trainer bringt endlich Leidenschaft und Erfolg. Aber er fängt auch an, Grenzen zu überschreiten, erst unmerklich, dann immer massiver. Im Rückblick fragt man sich, warum das geschehen konnte, niemand eingeschritten ist oder geholfen hat. Es haben doch alle zumindest etwas gesehen, was sie hätte alarmieren müssen. Aber es fehlten das Interesse und der Mut einzuschreiten. Sensibel und genau erzählt Schäuble eine Geschichte, die sich so oder so ähnlich viel zu oft im Breitensport ereignet. Beim Lesen stellen sich sofort Assoziationen ein zu Grenzüberschreitung und Machtmissbrauch in Kirchengemeinden, Kultureinrichtungen oder Schulen. Es scheinen oft dieselben Dynamiken und Strukturen zu sein, die sexualisierte Gewalt möglich machen. Umso wichtiger ist eine Prävention, die Betroffene, Zeugen und Verantwortungsträger befähigt, sich zu wehren. Ina Lambert erklärt, wie sie gelingen kann. Und dass man die Aufarbeitung nicht vernachlässigen darf. Podcast Johann Hinrich Claussen Folge zum Thema Suizid mit Martin Schäuble…
Ein Gespräch mit Johanna Di Blasi Das Verbot, sich Bilder von Gott zu machen und sie zu verehren, hat für das Christentum eine grundsätzliche Bedeutung. Würde man denken, besonders in der reformierten Schweiz. Aber wie ist es zu verstehen, dass in der Christentumsgeschichte so unzählbar viele und verwirrend unterschiedliche Gottesbilder gemalt, gezeichnet, geschnitzt, geformt und gefilmt wurden? Es scheint ein unstillbares Bedürfnis danach zu bestehen, den eigenen Glauben in einem Bild vorzustellen – sich und anderen. Wer also den eigenen Glauben und den seiner Mitmenschen besser verstehen möchte, sollte dessen Bilder betrachten. Nun habe ich gerade eine Geschichte der christlichen Kunst veröffentlicht («Gottes Bilder»). Das war ein guter Anlass, mit meiner Reflab-Kollegin Johanna Di Blasi, die im Unterschied zu mir eine richtige Kunsthistorikerin ist, über dieses unendliche Thema zu sprechen. Wir unterhalten uns über den Glauben und seine Bilder, der «Gebrauchswert» von Gottesbildern, Klassiker und Übersehenes, Uraltes und Hochmodernes. [Podcast Johann Hinrich Claussen] https://www.reflab.ch/category/podcasts/draussen_mit_claussen/ )…
Gespräch über die soziologische Studie Warum treffen Menschen politische Entscheidungen, die man selbst so gar nicht nachvollziehen kann? Weil sie böse Menschen sind? Warum sind rechtsextreme Personen und Positionen zurzeit so erfolgreich? Viele der bisherigen Antwortversuche bleiben an der Oberfläche und gehen nicht auf die tieferen – emotionalen, existentiellen – Ursachen ein. Das aber unternimmt die soziologische Studie «Einsamkeit und Ressentiment», die Jens Kersten, Claudia Neu und Berthold Vogel gemeinsam geschrieben haben. Die Studie beobachtet einen Zusammenhang zwischen Ressentiment und Einsamkeit, der zu antidemokratischen Einstellungen führen kann. Ressentiment ist ein Groll, der sich nicht frei entfaltet, um danach aufzuhören, sondern der in wütendem Grummeln dauerhaft am Leben erhalten bleibt. Man fühlt sich verletzt, zurückgesetzt, ausgeschlossen und reagiert darauf mit einer konstanten Schlechtgelauntheit, die zu Rachewünschen und am Ende auch zur Wahl rechtsextremer Parteien führen kann. Forscher sprechen von einer «Verbitterungsstörung». Sie hat aber reale Gründe: Man ist abgehängt. Man ist einsam. Der Göttinger Soziologe Berthold Vogel erklärt, was Einsamkeit mit Ressentiment zu tun hat, wo die realen Ursachen für beides liegen, ab wann es politisch gefährlich wird und was man als demokratische Gesellschaft tun kann. [Podcast Johann Hinrich Claussen] https://www.reflab.ch/category/podcasts/draussen_mit_claussen/ )…
Über Flucht, Asyl und Integration Asyl und Migration sind die großen Erregungsthemen dieser Tage. Dafür gibt es Gründe. Die Verunsicherung ist groß. Sie wird aber auch geschürt. Verstörende Nachrichten, massive Bilder, verwirrende Debatten machen es einem nicht leicht, eine angemessene Haltung und Ausrichtung zu finden. Was zu oft übersehen wird: Es gibt eine inzwischen gut etablierte Migrationsforschung, in der Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenarbeiten. Sie erhebt die Zahlen und Fakten, über die es zu sprechen gälte. Zudem erinnert sie an die normativen Grundlagen im deutschen, europäischen und internationalen Recht, die nicht leichtfertig geopfert werden dürfen. Schließlich arbeitet sie der Politik zu, berät und entwickelt eigene Programme, mit deren Hilfe Migration besser gesteuert und Integration möglich gemacht werden kann. Es würde in den aktuellen Diskussionen viel helfen, wenn mehr auf die Migrationsforschung gehört würde. Petra Bendel (Universität Erlangen-Nürnberg) arbeitet seit vielen Jahren in der Migrationsforschung und hat viele Veränderungen begleitet: die Entstehung einer europäischen Migrationspolitik Ende der 1990er Jahre, den Flüchtlingssommer 2015, die Ankunft von Menschen aus der Ukraine 2022 und jetzt der scharfe Gegenwind von rechts. Seriös erklärt sie, worum es heute geht, was zu tun ist und was auf keinen Fall geschehen sollte – engagiert und sachlich. Wer mehr über ihre Forschungen lesen möchte, klicke hier . Interessant ist auch ein Projekt, bei dem sie mitgearbeitet hat: Mit Hilfe eines digitalen Tools sollen Migranten und Zielorte besser aufeinander abgestimmt, gut gematcht werden. Die Zusammenarbeit mit den Kirchen ist Petra Bendel wichtig. Besonders die Bedeutung von Kirchengemeinden bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen hebt sie hervor. Sie empfiehlt auch die Lektüre einer Broschüre, die die katholische und evangelische Kirche in Deutschland 2021 veröffentlicht haben: « Migration menschenwürdig gestalten ». [Podcast Johann Hinrich Claussen] https://www.reflab.ch/category/podcasts/draussen_mit_claussen/ )…
Gespräch mit der Autorin von «Die drei Ringe» Die Berliner Historikerin Dorothea Weltecke hat ein aufregendes Buch geschrieben, das viele Vorstellungen von dem umstürzt, was «das» Christentum, «das» Judentum oder «der» Islam sein sollen. Eine ihrer Thesen in «Die drei Ringe. Warum die Religionen erst im Mittelalter entstanden sind» (München 2024) lautet, dass die drei monotheistischen Religionen sich erst in einer langen gemeinsamen Geschichte mit- und gegeneinander entwickelt haben. Dabei lässt sich das, was sie verbunden und unterschieden hat, nicht mit einem heutigen Begriff von «Religion» fassen. Es ging in ihnen weniger um Glauben, Lehre und persönliche Überzeugung, als um ein gemeinsames Tun, rituelle Regeln und Gesetze, Treue zu einer Tradition. (Für viele religiöse Menschen außerhalb Europas ist das immer noch so.) Das Mittelalter war viel bunter und diverser, als wir uns heute vorstellen. Wie gingen die Menschen damals mit der Tatsache um, dass andere Menschen anderen Traditionen folgten? Dazu erzählt Weltecke von den Reiseerlebnissen, die zwei christliche Mönche aus Uigurien, ein muslimischer Pilger und ein reisender Rabbi aus Regensburg im 12. und 13. Jahrhundert gemacht haben. Oder sie sammelt, sortiert und deutet die vielen und erstaunlich unterschiedlichen Varianten der berühmten «Ringparabel», die man sich früher in vielen Kulturen erzählt hat. In diesem Buch geraten beliebte europäische Meinungen ins Wanken. Zum Beispiel die Vorstellung, dass erst die europäische Moderne die Toleranz erfunden habe und die Zeiten vorher nur von Religionshass und -gewalt geprägt gewesen seien. Oder das Klischee, dass es vor der europäischen Aufklärung keine Formen und Strategien des religiösen Zusammenlebens gegeben habe. Oder, dass Absolutheitsansprüche und Kontroverstheologien immer gewaltträchtig seien. Die Irritationen, die Welteckes Buch auslöst, sind gerade heute so wichtig, da die europäische Moderne immer mehr als ein Sonderweg erscheint, den weite Teile der Welt nicht nachvollziehen werden. Kann man vom Mittelalter etwas darüber lernen, wie verschiedene Religionen friedlich miteinander leben können? [Podcast Johann Hinrich Claussen] https://www.reflab.ch/category/podcasts/draussen_mit_claussen/ )…
Ein Gespräch mit Änne-Marthe Kühn und Berthold Schneider von Critical Classics Welcher Text und welche Musik sind eigentlich heilig und dürfen nicht verändert werden? Die Initiative Critical Classics hat es vor kurzem gewagt und das Libretto von Mozarts „Zauberflöte“ verändert. Denn einige Stellen wirken heute diskriminierend, frauenfeindlich. Durften sie das – sollten sie es gar? Das hat ein ziemliches Medienecho ausgelöst. Manche stimmten zu, andere schimpften über Cancel Culture. Nun wendet sich diese Initiative einem der wichtigsten Werke der geistlichen Musik zu: der Johannespassion von Johann Sebastian Bach. Sollen nun die Verse, die als judenfeindlich angesehen werden, ersetzt werden? Schon seit vielen Jahren wird in der evangelischen Theologie und Kirchenmusik kritisch über Teile von Bachs Johannespassion diskutiert. Sie wirken nicht erst nach der Shoa judenfeindlich. Wie kann man das heute noch singen und spielen? Viel ist versucht worden an Bildungsarbeit in Gesprächen vor den Aufführungen, in Texten in Programmheften. Aber reicht das? Die Initiative Critical Classics möchte einen Schritt weiter gehen und Vorschläge machen, wie man einige Passagen diskriminierungsfrei gestalten könnte. Aber würde dabei nicht Wesentliches verloren gehen? Wer heute Bachs Johannespassion singt oder hört, denkt unseren historischen (und theologischen) Abstand zu ihr immer mit oder sollte es tun. Das reizt zum Nachdenken, ohne den es den musikalischen Genuss und die geistliche Erbauung nicht geben kann. Doch wie soll man sich auseinandersetzen, wenn das Anstößige ausgeschieden worden ist? [Podcast Johann Hinrich Claussen] https://www.reflab.ch/category/podcasts/draussen_mit_claussen/ )…
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1 Anselm Schubert: Der diverse Christus 1:11:45
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Die 100. Folge von «Draußen mit Claussen»! Mit kaum etwas anderem lassen sich Gemüter so verlässlich in Wallung bringen wie mit ungewohnten Verbindungen von Religiösem und Geschlechtlichem. So war es zuletzt wieder nach der Eröffnungsshow der Olympischen Spiele in Paris zu erleben: Rechtskatholiken wollten da einen Drag Queen-Christus erkannt haben. Bei der folgenden, unnötigen Debatte zeigte sich erneut, wie wenig die selbsterklärten Verteidiger des christlichen Abendlandes von ihrer eigenen Tradition wissen. Allerdings würde auch ihren aktivistischen Kontrahenten mehr historische Bildung gut tun. Denn wer einen schwulen Jesus malt, wie zur diesjährigen Semana Santa in Sevilla, oder in einer Predigt «Gott ist queer» ausruft, wie beim letzten Kirchentag, ist weniger innovativ, als er meint, sondern ein spätes Glied einer langen und verwickelten Traditionskette. Wie gut, dass Anselm Schubert, evangelischer Kirchenhistoriker in Erlangen, in seinem neuen Buch mit dem schönen Titel «Christus (m/w/d)» nun für Aufklärung sorgt. Gelehrt, gelassen und gut lesbar führt er die höchst unterschiedlichen Geschlechterkonzepte aus Antike, Mittelalter, früher Neuzeit und Moderne vor, mit denen Gläubige sich ein Bild ihres Christus gemacht haben. So kurios viele seiner Funde anmuten, bemüht er sich doch stets um eine faire Deutung. In den vergangenen Jahrzehnten brachten der feministische und danach der genderpolitische Einspruch gegen die Männlichkeit Christi erheblich Umwälzungen. Aus ihnen folgten Versuche, das Christusbild zu feminisieren oder zu «queeren». Schubert erkennt darin neue Gestalten einer imaginativen Geschlechtertheologie, die eine lange Vorgeschichte hat. [Podcast Johann Hinrich Claussen] https://www.reflab.ch/category/podcasts/draussen_mit_claussen/ )…
Was es heisst, den Kolonialismus aufzuarbeiten In dieser Folge geht es um ein riesiges Thema. Zum Glück habe ich meine liebe Kollegin Johanna Di Blasi dazu eingeladen, die sich hier richtig auskennt. Wir beiden beschäftigen uns seit einiger Zeit, ganz unabgesprochen und von verschiedenen Seiten, mit den Themen Kolonialismus, Postkolonialismus, Geschichte der christlichen Mission. Das ist ein weites, umkämpftes, aber auch sehr interessantes Feld. Viel ist in den vergangenen Jahren in Bewegung geraten. Will man sich annähern, hilft es, sich mit einem exemplarischen Beispiel von Aufarbeitung der Kolonialgeschichte genauer zu beschäftigen: den Rückgaben von Raubgut. Das können Kult- und Kunstwerke sein, aber auch „human remains“, also menschliche Gebeine. Davon gab und gibt es erschreckend viele in deutschen Museen und Forschungsdepots. Einige kamen nach dem Genozid an den Herero und Nama nach Deutschland, andere im Zuge sogenannter «rassenkundlicher» Forschungen. Das ist ein besonders abstossendes Beispiel von Rassismus. Am Beispiel der Rückgabe von «human remains» oder «ancestral remains» von Deutschland nach Namibia aber zeigt sich, wie kompliziert es werden kann. Denn anders als verabredet, wurden diese Gebeine nicht beigesetzt. Die unterschiedlichen Gruppen in Namibia konnten sich nämlich nicht darüber verständigen, wo und wie dies geschehen sollte. Hier, wie auch bei drei anderen Rückgaben an Namibia, zeigte sich, dass eine Restitution allein die Schuld- und Konfliktgeschichte keineswegs beendet, sondern im «Empfängerland» alte Konflikte neu wachrufen kann. Aber es gibt auch gelungene Beispiele von Restitutionen. Neue Begegnungen werden möglich und münden in echte Partnerschaften. Neue Modelle der Besitzübertragung oder des geteilten Besitzes werden ausprobiert. Für die ethnologischen Museen in Deutschland und ausserhalb ist das eine große Chance, ebenso für die kleineren und doch sehr interessanten Missionsmuseen. Denn die Aufarbeitung des Kolonialismus ist auch eine wichtige Aufgabe für die europäische Christenheit heute. War ihre Mission doch immer auch mit der militärischen und wirtschaftlichen Dominanz Europas verbunden. Die Köpfe der Ahnen RefLab-Artikel Das Humboldt-Lab Buch…
Ein Gespräch mit dem Gefängnisseelsorger von Hamburg-Fuhlsbüttel Es heißt, dass das Gefängnis ein Spiegel der Gesellschaft sei. Nur, wie kann man in einen Spiegel schauen, wenn man sich nicht vor ihn stellt? Deshalb habe ich einen alten Bekannten aus Vikarszeiten in der Justizvollzugsanstalt Hamburg-Fuhlsbüttel besucht. Friedrich Kleine arbeitet dort als evangelischer Gefängnisseelsorger. Anschaulich erzählt er mir von seinem besonderen Arbeitsalltag. Wie er morgens in sein Büro geht und die Anträge von Häftlingen durchgeht, die mit ihm sprechen möchten, und sich dann auf den Weg durch die große, geschlossene Anlage macht. Er hat es mit sogenannten Langstrafigen zu tun, die mehr als vier Jahre einsitzen müssen, manchmal bis zu lebenslang. Was wollen sie von ihm, und was kann er für sie tun? Gefängnisseelsorger haben einen Vorteil: Sie sind zwar Teil der Gefängniswelt, besitzen aber auch eine pastorale Unabhängigkeit. Was Häftlingen oder Bedienstete ihnen sagen, bleibt bei ihnen. In unserem Gespräch räumt Kleine mit so einigen Klischees auf, die ich mitgebracht hatte. Z.B. dass es im Gefängnis besonders gewalttätig zuginge. Das Hauptproblem seien die Langeweile, die ewig gleichen Routinen, das Abstumpfen und die Vereinsamung. Engagiert spricht Kleine sich dafür aus, an den Prinzipien des humanen Strafvollzugs und der Resozialisierung festzuhalten. Einzelne Sicherheitsverstöße (z.B. geflohene Freigänger) – und deren mediale Skandalisierung – führten zu schnell dazu, dass sinnvolle Lockerungen plötzlich eingeschränkt würden. Ein Schwerpunkt unseres Gesprächs war die Frage, was Seelsorge an Tätern sein kann. Sollte die Kirche sich nicht ausschließlich um die Opfer von Gewalt und Kriminalität kümmern? Wie kann man mit Tätern seelsorgerlich arbeiten, wenn diese sich gar nicht als Täter verstehen, weil sie ihre Schuld noch nicht angenommen haben? Im Laufe unseres Gesprächs darüber ging mir auf, dass diese Fragen, die im Gefängnis natürlich eine besondere Schärfe haben, mir auch draußen, in meiner vermeintlich normalen seelsorgerlichen Arbeit begegnen können. Das Gefängnis ist zwar eine Sonderwelt, aber eben auch ein Spiegel unserer Gesellschaft. [Podcast Johann Hinrich Claussen] https://www.reflab.ch/category/podcasts/draussen_mit_claussen/ )…
Ein Gespräch mit dem Theologen von der Universität Mainz Vielleicht gibt es doch mehr Religion hierzulande, als man gemeinhin annimmt. Man müsste sich nur neugieriger und unbefangener umsehen. Dann würde man feststellen, dass erstaunlich viele Menschen gern in Kirchen gehen, um eine Kerze zu entzünden. Oder kleine Bronzeengel verschenken. Oder sich sorgfältig auf Weihnachten vorbereiten. Oder heimlich beten. Oder regelmäßig Konzerte geistlicher Musik besuchen. Oder pilgern. Oder fasten. Oder oder oder. Solche unscheinbaren Formen spätmodern-christlicher Frömmigkeit hat der Praktische Theologe Kristian Fechtner von der Universität Mainz erkundet, ergründet und ein schönes Buch darüber geschrieben («Mild religiös», 2023). Und zwar mit Sympathie. Denn er hält viel von diesen Gestalten eines milden Christentums, die bei Gelegenheit aufleben, dabei aber stets etwas mit dem Leben der Menschen zu tun haben, die sie pflegen. Damit stellt er sich gegen eine alte und immer noch mächtige theologische Tendenz, die den Glauben vor allem normativ begreift – von der dogmatischen Lehre oder der kirchlichen Institution her. Nach ihr ist die Frömmigkeit, die «die Leute» selbständig gestalten, nie gut genug. Fechtner geht menschenfreundlicher, entspannter und konstruktiver mit der Gretchenfrage um und kommt zu positiveren Ergebnissen. «Wie hältst du’s mit der Religion – der Menschen heute?» Da gibt es mehr, was sich wertschätzen und wohlwollend bedenken lässt. Dass es leise, unaufdringlich, leicht zu übersehen, nicht medientauglich ist, spricht nicht dagegen, sondern dafür. Denn diese Frömmigkeit hat ihren Sinn nicht darin, sich über andere zu erheben oder von anderen abzugrenzen, sondern dem eigenen Leben (und dem der Nächsten) zu dienen. [Podcast Johann Hinrich Claussen] https://www.reflab.ch/category/podcasts/draussen_mit_claussen/ )…
Diskussion mit einer Initiatorin des «Kirchenmanifests» In Deutschland hat ein «Kirchenmanifest» für Aufsehen gesorgt. Es will eine öffentliche Debatte um die Zukunft kirchlicher Gebäude anstoßen – die nicht nur für Deutschland, sondern auch für die Schweiz nötig ist. Noch gibt es einen einzigartigen Reichtum an alten und modernen Kirchbauten. Bislang wurde er von den evangelischen und katholischen Kirchenmitgliedern mit ihren Kirchensteuern finanziert (wobei natürlich der staatliche und der zivilgesellschaftliche Denkmalschutz viel mitgeholfen haben). Aber mit dem demographischen Wandel, der nachlassenden Kirchenbindung und der abnehmenden Bereitschaft, Kirchensteuern zu zahlen, wird dies so nicht weitergehen. Viele Kirchengemeinden sind genötigt, sich zu überlegen, welche Finanzmittel sie für welche Gebäude einsetzen. Das führt zu harten Entscheidungen: Sakralbauten werden anders- oder neugenutzt, ab- und aufgegeben oder abgerissen. Hier setzt das «Kirchenmanifest» ein. Es zeigt, dass die Zukunft der Kirchbauten die ganze Gesellschaft angeht. Denn Kirchen sind nie nur Kirchen. Sie sind Kulturorte, in der regionale, nationale und europäische Traditionen aufbewahrt sind. Sie sind Gedächtnisorte, an denen ein Gemeinwesen seiner Geschichte gedenkt. Sie sind Versammlungsorte, an denen auch nicht-kirchliche Nachbarn ein eminentes Interesse haben sollten. Deshalb ruft das «Kirchenmanifest» alle Bürgerinnen und Bürger sowie die politisch Verantwortlichen auf, sich dieser kulturellen und sozialen Zukunftsaufgabe zu stellen. Wer dieses Anliegen unterstützen möchte, kann die Online-Petition unterzeichnen. Bisher stehen dort schon über 17.000 Namen. Einen praktischen Vorschlag gibt es auch: Kirchbauten, die nicht mehr benötigt würden, sollten in eine Stiftung (oder mehrere) überführt werden. Eine Diskussion mit einer Initiatorin des «Kirchenmanifests», der Kunsthistorikerin und Theologin Karin Berkemann. [Podcast Johann Hinrich Claussen] https://www.reflab.ch/category/podcasts/draussen_mit_claussen/ )…
Über den Nahost-Konflikt diskutieren Das Leben und Leiden der Menschen in Israel wie in Gaza und dem Westjordanland geht uns in Europa an. Leider stehen Sachkenntnis und Meinungsfreude selten in einem angemessenen Verhältnis. Vor allem kommt es zu vielen sprachlichen Entgleisungen und diskursiven Verhetzungen. Der renommierte Politikwissenschaftler Wolfgang Kraushaar hat nun ein Buch veröffentlicht, das für dringend benötigte Orientierung sorgt („Israel: Hamas – Gaza – Palästina. Über einen scheinbar unlösbaren Konflikt“, Europäische Verlagsanstalt). In nur drei Wochen hat er es geschrieben, aber es ist alles andere als ein publizistischer Schnellschuss. Was Kraushaars Buch so wertvoll macht – neben einer klaren geschichtlichen Orientierung – ist, dass er einen der aktuellen Kampfbegriffe nach dem anderen untersucht. „Genozid“ – „Apartheid“ – „Kolonialismus“ – „Terroristen“ – „Islamismus“. Mit größtmöglicher Sachlichkeit, und dabei sehr um Fairness bemüht, legt Kraushaar offen, was an diesen Schlagworten dran ist – oder eben auch nicht. Oft genug dienen nämlich die geschichtlichen Gleichsetzungen (nicht Vergleiche) nicht dem Verstehen und der Verständigung, sondern der rhetorischen Erledigung des jeweiligen Feindes. Buch W. Kraushaar Podcast Johann Hinrich Claussen…
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